Aug 292011
 

Unser nächstes Urlaubs-Ausflugsziel war die „Judenkirche“ bei Tiefenbach. Gefunden hatte ich die Tour in einem Wanderführer, der sich „Vergessene Pfade im Allgäu“ nannte.

Vom Ausgangsort, dem Hirschsprung ging es noch sehr zivilisiert Richtung Tiefenbach, bei Bombenwetter und mit schönen Ausblicken.


Nach Tiefenbach allerdings wurde der Steig immer enger und schmaler und vor Allem steiler, wenn er auch an imposanten Felswänden vorbeiführte, an denen anscheinend Graf Vojkffy, nach dem der Weg auch benannt wurde, in den Jahren von 1934 bis 38 Steinwerkzeuge aus der Mittleren Steinzeit ausgegraben hat. Heute werden die Felsen als Kletterwand genutzt und sind ziemlich mit Haken und Seilen „gespickt“
Allmählich wandelte sich der vormals gut begehbare Weg in einen steilen Trampelpfad, der nur noch spärlich zu erkennen war und steil bergauf über Wurzeln und durch tiefes Laub führte.

Bald schon war kein Weg mehr zu erkennen, obwohl ab und zu Rastplätze und vereinzelt auch Schilder daran erinnerten, dass es wohl mal einen gegeben haben musste. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Richtung, in die der Wegweiser zeigte versperrt war, sahen wir andere Wanderer von oben den Berg herunterkommen. Wir kehrten also um und kletterten weiter bergauf, kaum erkennbare Pfade entlang.Irgendwann, als wir uns mitten im Wald sahen stießen wir glücklicherweise auf einen Forstweg, der uns wieder in’s Tal, zur Zivilisation brachte. Es war ein sehr langer Weg aber er brachte uns schliesslich aun ein Rasthaus, wo wir nach dem Weiteren Verlauf des Weges fragen konnten. Die Judenkirche hatten wir verfehlt, aber irgendwo deckte sich unser Weg auf einmal wieder mit der Wegbeschreibung.



Nach 4 Stunden Wanderung erklärte uns die Wirtin vom Berghotel Jägersberg, dass es nun nur noch 1 Stunde bis zum Hirschsprung wäre und der Weg wäre auch gar nicht so schlimm, das wäre ja mit Seilen gesichert … Mittlerweile waren Wolken aufgezogen und ein Gewitter lag in der Luft. Schicksalsergeben nahmen wir wieder den Weg unter die Füße, als uns die Wirtin laut rufend nachgesprungen kam: Sie hatte ein paar Gäste aufgetrieben, die nach Tiefenbach wollten und uns mit dem Auto mitnehmen wollten. Beim Blick auf unseren Hund reduzierte sich das Angebot dann allerdings auf einen Mitfahrer. Da Hanna sich nicht zutraute mit unserem Auto den Weg zu finden durfte ich mitfahren und so saßen wir dann tatsächlich eine halbe Stunde später glücklich in unserem Fahrzeug in Richtung Heimat.

Eins haben wir, vor allen anderen Dingen bei dieser Tour gelernt: Wir brauchen unbedingt Wanderkarten!

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