Mai 252016
 

Wieder einmal bin ich mit meiner „Dicken“ durch den TÜV – wie immer ohne Mängel. Dabei ist mir aufgefallen, dass der erste Eintrag im Fahrzeugschein vom 27.September 2004 stammt, zimlich genau zu dem Zeitpunkt, zu dem ich sie damals im Elsaß gekauft hatte.
Für 1800Euro ersteigerte ich sie bei Ebay und überlegte erst dann, wie ich sie nach Hause holen könnte. Es fand sich natürlich eine Lösung – der Verkäufer hielt auf dem Weg zum Oktoberfest bei Augsburg an und so entstand der Kaufvertrag in der Raststätte Edenbergen an der A8. Gegen Anzahlung des halben Kaufpreises erhielt ich die Papiere um das Motorrad auf mich anzumelden und machte mich am darauffolgenden Wochenende mit der Bahn auf den Weg um sie abzuholen. Es war unsere erste große Fahrt.

Im April dieses Jahres wurde sie nun 30 Jahre alt – Erstzulassung 25.4.1986. Fast die Hälfte dieser Zeit ist sie nun schon bei mir und wir haben einige Kilometer zusammen verbraten und einiges zusammen erlebt.

Nun hat sie wieder neu TÜV und ich habe mir fest vorgenommen, sie in diesem Jahr nicht wieder so zu vernachlässigen wie 2015.

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Apr 142013
 

Am 6. April war wieder zum Schraubertag nach Zöschingen eingeladen. Normalerweise wäre dies die erste größere Motorradtour geworden – aber: Das Wetter war dieses Jahr so mies, dass nur die ganz Harten wirklich mit dem Motorrad da waren. Zudem war meine K TÜV-überfällig und bei Temperaturen um dem Gefrierpunkt und leichtem Schneefall hatte ich nicht die geringste Lust, einen Strafzettel zu riskieren..

Morgens „schnell noch“ einen Salat richten und Kuchen backen – das liest sich so leicht, aber wenn das Wetter draussen dermaßen unfreundlich ist, reisst es einen nicht so leicht aus den Federn. Wir kamen deshalbmit gehöriger Verspätung an – gerade noch rechtzeitig um dem extra angereisten Spanferkel die gebührende Ehre zu erweisen. Das schmeckte wirklich hervorragend und die zahlreichen Salate und Beilagen liessen keine Wünsche offen.

Obwohl einige mit dem Auto anreisten, war doch auch genügend zum warten, schrauben und reparieren vorhanden und die bekannten „Schraubergötter“ der Flyingbrick-Forums waren in Ihrem Element. Eine komplette Kupplung, Floater, mehrere Liter Bremsflüssigkeit wurden getauscht sowie widerspenstige Brotdosen an „Mördermaschinen“ zerlegt und getestet. Besonders die hilfreiche Maschine zum Flüssigkeit wechseln fand ich sehr beeindruckend. Die weniger handwerklich Begabten drängten sich derweil ums Feuer, in windstille Ecken oder gaben ehrfürchtige, unpassende Kommentare ab.

Es gab viel zu sehen, einiges zu lernen und natürlich sehr viel zu bereden. Auch interessante Umbauten und Sonderlösungen gasb es zu bestaunen, und einige übten sich sogar im Beiwagenjoga. Schnell verging die Zeit und trotz Kälte hatte wohl niemand Langeweile. Immerhin hatten wir ja die versprochenen 9 Grad zusammengebracht: 2 Grad vormittags, 4 Grad mittags und 3 Grad nachmittags…

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Mit vollgeknipster Speicherkarte, leergeräumten Kuchenblech und einer Notration Spanferkelbraten machten wir uns schliesslich abends auf den Heimweg. Es war wieder einmal ein sehr schönes Treffen und ein würdiger Saisonanfang. Wir freuen uns auf’s nächste Mal!

Okt 092012
 


Pioggiacreatore – Die Rückkehr des Regenmachers

Am Montag, 8.10.2012 kam, pünktlich wie vorausgesagt um 18Uhr die BMW mit der Moppetkutsche zurück. Es ist mir ein Rätsel, wie Kalle es schafft, immer wieder dermaßen pünktlich zu erscheinen, trotz diverser Pannen, die er unterwegs hatte..

In bewährter Manier wurde unser Motorrad wohlbehalten wieder bei uns abgeliefert, es war alles vorhanden und so, wie wir es auf dem Flughafenparkplatz verlassen hatten. Sogar das Kleingeld im Tankrucksack war unangetastet.


Trotz dem abrupten Ende war es ein unvergessliches Erlebnis und für uns steht fest: Das machen wir nochmal!

Tschüss Moppetkutsche!

Okt 042012
 

Hier nun der Fünfte und vorletzte Teil des Sardinienabenteuers.

Am Vormittag starteten wir zu unserer zweiten Tour. Nachdem sich die Straßen als gut befahrbar erwiesen hatten, wollten wir diesmal einmal quer über die Insel fahren. Dorghali war unser Ziel – Hanna hatte im Reiseführer gelesen, dass dort ebenfalls ein Handwerkszentrum sein sollte.

Wir starteten über die SS388 von Simaxis aus, der Himmel war schon etwas bewölkt. Hier in der Ebene empfing uns wieder eine völlig andere Landschaft mit eingebetteten Binnenseen. In Fordongianus führte uns dann das erste Mal eine Wegweiser Richtung Busachi in die Irre. Anstatt weiter wie geplant auf der SS388 zu bleiben führte uns die SP23 durch eine steppenähnliche Landschaft, vorbei an einem riesigen Fotovoltaik – Kraftwerk hin zu einem großen Stausee. Bei einem Cafee hielten wir an um einen Espresso zu trinken und Fotos zu schiessen.
Auf Sardinien setzt man anscheinend auf einen Mix aus Wind-, Solar- und Wasserkraft. Um den Speichersee zu füllen wird es wohl noch einige Jahre dauern. Die Brücke wurde jedoch schon höher gelegt und lässt erahnen, wie hoch hier einmal das Wasser stehen soll.


Beim Weiterfahren fielen die ersten Regentropfen und kurz darauf fing es kräftig an zu schütten. In meiner Mesh-Jacke wurde ich klatschnass und fragte mich, wie ich auf die bescheuerte Idee gekommen war, keine Regenkleidung mit zu nehmen. Im weiteren Verlauf der, wieder sehr gut ausgebauten Strecke wechselten sich immer wieder Regengüsse mit trockenen Abschnitten ab und in der einsamen Gegend dort oben fiel mir ein, dass ich die Reserver-Benzinflasche vergessen hatte. Kurz hinter Ortueri, mitten in der Pampas leuchtete das rote Tanksymbol auf. Noch ca. 50 Kilometer, dann sah ich uns schon die schwere Maschine durch den Regen zu schieben. Während sich meine Handschuhe voll mit Wasser sogen, beschloss ich mein Motorrad zukünftig Pioggiacreatore – Regenmacher zu nennen und damit noch möglichst viele Regeionen Sardiniens zu bereisen um den freundlichen Menschen in meiner Urlaubswoche, nach 6 Monaten öden Sonnenscheins den ersehnten Regen zu bringen.

Schliesslich erreichten wir doch noch Sorgono und eine Tankstelle. Natürlich – wie so viele Hier mit SB-Automat. Gut dass ich noch einige Scheine dabei hatte.
Von Sorgono aus ging es weiter durche eine wunderschöne Bergregion über Tiana und Ovodda nach Fonni. Die Gegend hier erinnert etwas an die Alpensüdseite – überall standen Maronibäume und am Wegrand waren stellenweise riesige Pilzhüte zu erkennen. Endlich lies sich auch wieder der blaue Himmel blicken und ich zog mein klatschnasses Hemd aus, denn das nasse Zeug war richtig kalt geworden.

Die Orientierung auf Sardinien fällt mir immer sehr schwer, denn meistens sind Wegweiser entweder zugewachsen oder übermalt oder manchmal auch dermaßen zerschossen, dass die Ortsnamen nicht mehr lesbar sind. Falls dann doch Wegweiser erkennbar sind, zeigen diese alles Mögliche – nur nicht das, was auf der Karte steht.

Inzwischen ist es wieder überall trocken geworden, man merkte, dass wir den Hauptgebirgskamm hinter uns gelassen hatten. Auf dieser Seite der Insel sind auch deutlich mehr Motorradfahrer unterwegs. Mittlerweile ist es schon recht spät geworden und ich beschliesse möglichst geradlinig auf der Schnellstraße Richtung Nuoro zu fahren. Die Strasse ist allerdings zum Fahren ziemlich öde und wir sind froh, sie bei Nuori wieder verlassen zu können. Inzwischen knurrt uns doch ziemlich der Magen und wir halten wieder einmal Ausschau nach einem Restaurant.


Über Oliena geht es weiter auf der SP46 vorbei am Lago di Cedrino mit der malerischen Bergkulisse im Blick erreichen wir schliesslich Dorgali, wo mir gleich am Ortseingan ein Hotel mit Restaurant ins Auge sticht. Es sieht ziemlich nobel undteuer aus, aber nach unseren bisherigen Erfahrungen ist uns das egal. Kurz entschlossen fahre ich auf den Hotelparkplatz und wir steigen erleichter ab und freuen uns auf ein richtig gutes Essen. An der Hotelrezeption erklärt man uns allerdings: „Ristorante chiuso!“
Ziemlich frustriert schwingen wir uns wieder in den Sattel und fahren weiter stadteinwärts. Gleich bei der ersten Bar halte ich an und frage nach irgendetwas essbarem. Wir bekommen Pizzaschnitte und Tramezzini. Nicht lecker, aber in dem Moment hätte ich sogar Fisch akzeptiert. Dafür ist das Ganze aber auch nicht teuer. Nicht mehr ganz so hungrig ziehen wir weiter, auf der Suche nach dem malerischen Hirten- und Bauerndorf. Wir haben es nicht gefunden, was natürlich auch am knurrenden Magen liegen kann. Immerhin entdeckt Hanna wieder eine kleine Weberei, wo sie sich das Webmuster zeigen lassen kann und Auskunft über sardische Wolle und Spinnereien erhält.

Nun ist es Zeit, an den Rückweg zu denken, vorher versorgen wir uns noch in einem Supermarkt mit essbarem und dann geht es auf Richtung „Heimat“. Inzwischen ist die Sonne wieder herausgekommen; ich habe sie auf der kompletten Rückfahrt deutlich vor Augen. Da wir mittlerweile wissen, wie schnell es hier finster wird, nehmen wir bei Nuori die Autobahn in Richtung Oristano und spulen die knapp 110Kilometer in weniger als einer Stunde ab. Kurz vor Oristano gibt es noch eine Raststätte, den wohl einzigen Autogrillo der Insel, wo ich mir nochmals eine Schnitzelsemmel gönne, dann erreichen wir bei Einbrechen der Dämmerung wieder die Ferienwohnung in Simaxis.

Dort holt uns dann das Unglück ein, das Telefon klingelt und unsere Tochter Elisabeth meldet sich. Die Kinder waren mit unserem Hund Leon beim Tierarzt, weil es ihm am Wochenende so schlecht ging. Der Arzt stellte eine Tumor fest, der möglicherweise nicht mehr oparabel ist und zu einem Darmverschluss geführt hat.
Völlig erschüttert beschliessen wir nach kurzer Beratung, dass ich den Urlaub abbreche. Hanna wäre sowieso am nächsten Tag geflogen und ich reserviere mir kurzerhand einen Platz in der gleichen Maschine. Der ist zwar fast so teuer, wie deibe Flüge die ich im Frühjahr gebucht hatte, aber das ist mir egal. Wir informieren Giovane und dürfen bei Ihr auch das Online Ticket ausdrucken. Ich schreibe eine SMS an Kalle, dass wir das Motorrad auf dem Langzeitparkplatz zur Abholung deponieren udn beginnen zu packen. Nach einer sehr kurzen Nacht, in der wir kaum geschlafen haben, brechen wir um 3:30 morgens auf, nicht ohne von Giovana noch mit einem richtig starken Espresso versorgt zu werden. Si backt uns zwar noch eine Art „armer Ritter“ der im Fett schwimmt, aber das bringt keiner von uns runter und wir fahren mit Hinweis auf die Abflugszeit schnell ab.

Die nächtliche Autobahnfahrt Richtung Alghero ist kein Vergnügen, es ist dunkel und auch kalt und ich pfeiffe auf alle Geschwindigkeitsbegrenzungen und sehe zu, dass ich so schnell als mögliuch vorwärts komme. Kurz nach 5 Uhr erreichen wir den Flughafen und verstauen Motorrad und Gepäck. Danach kommen die Abfertigungsformalitäten und um 9Uhr sind wir wieder in Deutschland, von wo aus wir abgeholt und schnellstens zum Tierarzt weiterfahren.

Leon hat die Operation nicht überlebt, der Krebs war zu weit fortgeschritten. Sein Tod überschattet alle Erlebnisse und ich werde wohl nie mehr an Sardinien denken können ohne nicht gleichzeitig den Verlust eines Freundes und Familienmitgliedes vor Augen zu haben.

Sep 292012
 

morgens früh um halb 6 ging der Wecker! Aufstehen! Unser Abenteuer geht los. Eigentlich brauchen wir für eine Fahrt nach Memmingen nicht mehr als eine Stunde, aber heute sollte doch alles glatt gehen – deshalb riss und das Geklingel so früh aus dem Bett. Natürlich, wenn man Zeit einplant, läuft immer alles glatt. Wir waren 2 Stunden vor Abflug am Flughafen und konnten uns in Ruhe einen Espresso samt Croissant leisten. Der Sicherheitscheck dürfte kein Problem sein, wir haben ja alles kritische schon vorausgeschickt; Alles? Nein eine mitreisende Dame musste trotzdem ein Taschenmesser im Handgepäck vergessen.

Glücklicherweise wurden wir trotzdem nicht als Terroristen eingestuft und durften trotzdem weiter zum Gate.

Die Maschine war voll und bald hatten wir die Wolkendecke durchflogen, so dass es auser weisser Zuckerwatte nichts zu sehen gab. Als dann endlich die ersten Bergspitzen aus den Wolken sahen, glaubten wir uns irgendwo am Alpensüdrand, bis auf einmal das Anschnallzeichen aufleuchtete und der Pilot zur Landung ansetzte.
Alghero mit Wolken? Das muss doch wohl ein Irrtum sein?

Am Flughafen erwartete uns Kalle und führte uns zu unserem Motorrad, das schon fix undfertig abgeladen neben dem LKW stand. Als wir unsere Motorradkleidung anlegten fielen die ersten Tropfen(Ist Sardinien etwa der Schwarzwald Italiens?)

Auf den ersten Kilometern verfolgten uns dei Regenwolken, zum Glück waren wir schneller. Als wir die erste Pause einlegten, holten sie uns prompt wieder ein. Egal, die Tanke wollte eh gerade schliessen, also weiterfahren. Vor Oristano bemerkte ich mit ungutem Gefühl die Felder, auf denen Wasser stand.

Endlich konnten wir die SS131 verlassen und uns auf die Suche nach unserem Feriendomizil machen. Wir waren ja schon vorgewarnt, dass das Haus schwer zu finden sei; Normalerweise hätte ich den Feldweg der dorthinführte gar nicht unter die Räder genommen, aber Giovana, die Vermieterin, die wir angerufen hatte jagte mit solch einem Tempo über die Schotterpiste, dass ich Mühe hatte dran zu bleiben.

In der Wohnung angekommen erwarteten uns nicht nur die anderen Feriengäste sondern auch ein typisch Sardisches Mittagessen – Ravioli mit Käsefüllung, Schweinekottlett mit Rosmarin und panierte Auberginen. Nach diesem mächtigen Essen brauchten wir erst einmal eine Verschnaufpause und so wurden wir endlich in die Wohnung geführt. Die Zimmer sind einfach riesig! Wir kommen uns mit unserem wenigen Gepäck richtig verloren vor.
Danach wollten wir noch das Meer sehen. Der Himmel hatte ein EInsehen und schickte ein paar Sonnenstrahlen und so machten wir uns auf Richtung Oristano. In Torregrande wurden wir endlich fündig. Der Strand, das Meeresrauschen – das genügte uns. Meeresrauschen kann ja sooo einschläfernd sein! Leider mussten wir noch einkaufen und trennten uns bald wieder von dem Fleck am Strand.

In völliger Dunkelheit kamen wir zurück, immerhin konnte ich das Tempo diesmal selbst bestimmen. Kaum hatten wir den Motor abgestellt, wurden wir schon wieder in Giovanas Küche gerufen. Die anderen Gäste reisen morgen ab und hatten die restlichen Lebensmittel zu Giovana gebracht, die natürlich nichts bessers zu tun hatte, als wieder alle zum Essen einzuladen.