Aug 052014
 

Manchmal packt es uns und selbst ich verspüre den Wunsch nach einem Stadtbummel. Da mich die Einkaufsmöglichkeiten kaum reizen, muss natürlich die Kamera mit. Nach einigen Irrwegen rund um den Königsplatz finden wir sogar einen freien Parkplatz mit relativ günstigem Parkautomat. Höchstparkdauer 2 Stunden – das wird knapp, muss aber reichen.
Über den neuen Königsplatz geht es Richtung Innenstadt. Wir hatten geplant, in der Stadt zu frühstücken, also geht es gleich mal in die nächste Filiale einer bekannten Großbäckerei. Nachdem wir uns Kaffee und Latte Macciato bestellt hatten, merkten wir, dass es hier hein Frühstück gibt, nur das normale Bäckersortiment. Also werden Verhungernde mit einer Rosinensemmel abgespeist und wir mache uns auf, Richtung Fußgängerzone mit dem Vorsatz demnächst „richtig“ zu frühstücken.
handwerkerweg_IMG_1102Nachdem die Hürde „Lush“ passiert ist und auch die kleinen Boutiken ausgiebig gewürdigt wurden, fällt mir ein, dass ich meinen Büchereiausweis verlängern müsste und die ist ja gleich um die Ecke.
Wir nehmen den Weg über den Stadtmarkt und trennen uns dort kurz. Ich habe Gelegenheit, einige der vielen Augsburger Baustellen zu bewundern und stelle fest, dass ich mich gar nicht mehr richtig auskenne, vor lauter Umleitungen und Neugestaltungen. Das Einkaufserlebnis unterscheidet sich doch erheblich von einem Einkaufsbummel bei Amazon.
Nachdem ich den Kassenautomaten der Bücherei gefüttert habe, treffen wir wieder auf dem Stadtmarkt zusammen; Oma und Opa… Oma hat Pastinaken und mehlige Kartoffeln für das Enkelkind gekauft und der Opa Birnen für Birnenmus…


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Nicht nur Zeitgenossen mit Sehnsucht nach Frische und Natur haben sich auf dem Markt eingefunden, auch die Marktspatzen sind überall und sehen, dass sie zu Ihrem Recht kommen. Allein der Markt lädt zum Verweilen ein, doch wir haben ja noch so viel vor…

Es geht weiter in Richtung Gänselieselbrunnen, den ich gerne mal auf einem Foto verewigen möchte – vormittags um 11Uhr ist aber scheinbar ein schlechter Zeitpunkt dafür, es will mir nicht gelingen den Brunnen richtig ins Bild zu setzen. handwerkerweg_IMG_1110Neben der Goldschmiede Werner hat ein italienischer Spezialitätenladen eröffnet – sehr passend, wie wir finden und wir beschließen das ausgefallene Frühstück in ein frühes Mittagessen umzuwandeln.
Wir machen es uns an einem Tisch gemütlich und sehen den Leuten beim Vorbeilaufen zu. Die Kellnerin bringt Sandwich mit Roastbeef und Prosciutto cotto, ein Bagger fährt an uns vorbei…
Von meinem Platz aus habe ich nicht nur Blick auf die beeindruckende Hausfassade, sondern auch auf den Gänseliselbrunnen und ich versuche nochmals ein Bild davon zu bekommen – vergeblich, Fahrräder, Fußgänger, noch ein vorbeifahrender Bagger versperren die Sicht. Als dann noch eine Planierraupe vorüberfährt fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wir sitzen an der Augsburger Hanwerkerstraße, wie ein Schild an der Goldschmiede verkündet.
Insgesamt 5 Baufahrzeuge zählen wir und uns wird klar: „In Augsburg wird gebaut!“ Beim Zahlen erklärt uns die Bedienung noch ganz zuvorkommend: „Heut Abend isch noch ein historisches Fescht in Augschburg, das Wertachbrucker Tor Fescht“ Fall Sie dann noch in Augschburg sind…“ Etwas alemannischer Dialekt meinber Frau und eine umgehängte Kamera machen uns anscheinend zu Touristen. Oder ist es eher die entspannte Stimmung, die sich langsam breitmacht?
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Gestärkt geht es weiter zu unserem bevorzugten Bücherladen, den ich immer wieder gerne aufsuche, obwohl ich mittlerweile bevorzugt E-Books lese. Im Vorbeigehen fotografiere ich einige der prächtigen Hausmadonnen, die über dem ganzen Trubel thronen, zwei junge Mädchen sehen erstaut in die Richtung in die meine Kamera zeigt und im Vorbeigehen höre ich: „Jetzt hab i aus Versehen au amal a Haus angschaut“. So kanns gehen, aber das ist ja zum Glück ungefährlich und ohne Nebenwirkungen.
Nach ausgiebigem Bücherstöbern wird es Zeit Richtung Parkplatz zu gehen. Bepackt mit mehreren Kilos Kartoffeln, Äpfel, Birnen und Patinaken halten wir noch kurz an einem Handarbeitsgeschäft an um dann recht zügig am Zeughaus vorbei unseren Parkplatz anzusteuern. Geschafft! Auf die Minute pünktlich sitzen wir im Auto und wenden uns Richtung Heimat.
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