Sep 112014
 

Ich bin technischen Neuheiten und Spielereien gegenüber normalerweise sehr aufgeschlossen und experimentierfreudig, aber als ich heute eine Werbung über das neue Zahnpflegeprodukt aus dem Hause Braun gelesen hatte, kam ich dann doch ins Grübeln. Sicher, jeder kennt mittlerweile die Sanduhr zum Zähneputzen im Badezimmer und das mag bei Kindern ja durchaus Sinn machen.
Und dass Kinder auf Smartphones stehen ist mir auch verständlich und ich kann das akzeptieren. Vermutlich lag es deshalb für die Entwickler nahe beides zu koppeln. Eine Zahnbürste die über Bluetooth mit dem Smartphone kommuniziert. Eigentlich hätte man ja konsequenterweise ein neues Protokoll erfinden müssen: „Whitetooth“, die Kommunikationsplattform für Zahnbürsten, denn wer will schon blaue Zähne haben?
Was hätte denn eine Zahnbürste dann bitte schön mit den Zähnen zu kommunizieren?

Bürste: „Komm schon Baby, ich weiss, du magst es hart“
Zähne: „Aaaah! Jaaa! noch etwas fester, so ist es gut…“

Weit daneben… Ich zitiere mal aus der Beschreibung:

Sie ermöglicht eine doppelseitige Kommunikation. Auf der einen Seite empfängt und visualisiert sie die Putzdaten der elektrischen Zahnbürste. Auf der anderen Seite lässt sich die Zahnbürste über die App programmieren und damit den persönlichen Mundpflegebedürfnissen anpassen. Mit der App ist es möglich, die individuellen Putzgewohnheiten und Mundpflegebedürfnisse einzuprogrammieren und das Smartphone als „Fernbedienung“ für die Zahnbürste zu nutzen. Dazu gehört das Einstellen von individueller Putzdauer und den bevorzugten Reinigungsmodi. Zusätzlich kann Ihr Zahnarzt eine nach Ihren speziellen Mundpflegebedürfnissen ausgerichtete Mundpflegeroutine in die App eingeben, so dass Sie Ihr Putzverhalten nachhaltig verbessern und Ihren Fokus auf Problemzonen legen können. Die interaktiven Handstücke der elektrischen Zahnbürsten können bis zu 20 Putz-Vorgänge speichern. Die Daten werden bei der nächsten Synchronisierung mit der App übertragen und so die Zwischenstände und Ergebnisse aktualisiert. Für eine zusätzliche Motivation liefert die App während des Putzens News, Wetterangaben und Tipps zur Mundhygiene.

Das heisst, mein Zahnarzt liest dann während der nächsten Behandlung meine Zahnbürste aus und mir die Leviten, wenn ich nicht so geputzt habe, wie er sich das vorstellt?
Was wird als nächstes kommen? Zuschüsse der Krankernkassen nach Angaben der Zahnputz-App? Zahnputz-Tracking über Facebook?

„Werner hat heute morgen 35 Minuten lang Zähne geputzt, dabei ist er schön gleichmäßig vorgegangen, hat aber die hinteren Backenzähne vergessen, das entspricht einer Putzstrecke von 1,73421 Kilometern.“

Oder, wenn es intelligenter wird:

„Werner hat heute morgen vergessen die Zahnbürste wieder auszuschalten…“
Smartbrush
Ja, ich warte schon auf eine intensivere Zusammenarbeit von Apple mit Braun, dann können wir uns bald auf das erste Eifon mit Borsten freuen. (wasserdicht natürlich). Oder wird Samsung schneller sein? „Das neue Samsung Galaxy 8 B – putzt Ihnen beim Telefonieren die Zähne mit 3 facher Andruck-Kontrolle“?. Die intelligente Zahnspange von Sony, mit integrierter Freisprecheinrichtung und automatischer, intelligenter Nuschelunterdrückung“?

Schöne neue Smartphone-Welt. Ich freu mich drauf 🙂