Feb 092014
 

Gassibilder_2014-02-09 17.33.01Nachdem ich gerne „Frei Schnauze“ koche und meine Kinder später vielleicht mal das ein oder andere Rezept nachkochen wollen, hier eins, das ich unter dem schönen Namen

Sex im Backofen

kenne und das währenddessen in der Küche vor sich hinschmurgelt.

1 Stück Schweinerücken
200 – 300g luftgetrockneter Landschinken (ok, original wär’s Parma, aber ich bin ja kein Krösus)
beliebig Kartoffeln
1-2 Dosen geschälte Tomaten (ungefähr halb so viel wie Kartoffeln)
nach Belieben Karotten, Pilze oder ein Stückchen Sellerie (nicht zu viel)
1 Flasche Weisswein (bei mir wars gerade Gutedel)

1 Bund Petersilie (je mehr desto besser)
1-2 Zehen Knoblauch
Pfeffer
Salz
abgeriebene Zitronenschale
Olivenöl

Aus der Petersilie, dem Knoblauch, der Zitronenschale, Salz, Pfeffer und dem Öl bereite ich mir im Mörser eine Pesto zu. Den Backofen heize ich auf 180Grad vor. Dann lege ich den Backrost (das Gitter) mit dem Landschinken aus, darauf den Schweinerücken und streiche ihn von allen Seiten mit der Pesto ein. Anschließend schlage ich die Schinkenlage hoch und wickle den Braten damit ein. Etwas Küchengarn ist dabei ungemein hilfreich! (Falls Schinken übrig ist, darf den der Koch jetzt essen!)
Nun ab in den Ofen damit und die große Fettpfanne darunterhängen, damit der Bratensaft schön abtropfen kann.
Jetzt ist Zeit, die Kartoffeln zu schälen und zu vierteln. Sellerie und Karotten ebenfalls schälen und in, nicht zu kleine Würfel schneiden. Die Dose mit den geschälten Tomaten öffnen, alles in einer Schüssel mischen. Dann den Ofen aufmachen, Rost mit dem Braten herausnehmen und die Kartoffel-Gemüsemischung in der Fettpfanne darunter verteilen. Rost obendrüberhängen und alles, was Leckeres vom Braten tropft, hilft mit, dem Gemüse mehr Geschmack zu geben.

Nun kommt der angenehme Teil des Ganzen. Man öffnet den Wein, verkostet gründlich und fachmännisch und leert anschließend ca. 1/4 Liter davon zu den Kartoffeln – die sollen auch was davon haben.
Der sparsame Hausmann weiss natürlich, dass der Rest Weissweinn in der Flasche einen Stich bekommen kann und wird den Rest anständig „versorgen“.
Mehr ist nicht zu tun. Mit seinem Glas Weisswein, kann man sich nun gemütlich hinsetzen, komische Dinge ins Forum posten, die köstlichen Gerüche aufnehmen und den „Mitessern“ beim Tisch decken zusehen.
Nach ca. 1 1/2 Stunden sollte man sich aufmachen, eine weitere Flasche Wein zum Essen aus dem Keller holen und die Mannschaft zusammentrommeln.
Braten entfesseln, aufschneiden in einer flachen Schüssel anrichten, die Kartoffeln aus der Fettpfanne drumherum drapieren und sich das Essen schmecken lassen.

Woher der interessante Name stammt, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, das hab ich mal irgendwo im Internet so Ähnlich gelesen. Vermutlich nur um Aufmerksamkeit zu bekommen, „Sex sells…“

Nov 042010
 

Von Zeit zu Zeit springt mich eine Rezeptidee an und lässt mich nicht mehr los, bis ich sie ausprobiert habe. So auch der Rosenkohl-Maroni-Topf, den ich in einer Zeitschrift gesehen habe.
Gestern hatten wir etwas freie Zeit und so sind wir zum Augsburger Stadtmarkt aufgebrochen. Dort bekamen wir wunderschöne, franzosische Maroni. Die sind zwar etwas teuerer als das Netz aus dem Aldi, aber dafür auch mindestens doppelt so schwer und- was das Beste ist, es war keine Einzige davon schlecht!
Am Bio-Stand bekamen wir dann noch etwas Rosenkohl und – weil er so schön aussah – noch einen kleinen Butternut-Kürbis.
Mit unserer Beute fuhren wir zurück an den heimischen Herd. Zuerst mussten die Maroni geschält werden und seitdem ist mir klar, warum es die Dinger auch schon geschält im Vakuum-Pack gibt! Die Maroni wurden kreuzweise oben eingeschnitten und kamen bei 200 Grad für 15Minuten in den Backofen. Bei den Riesendingern hätten es auch gut 5 Minuten mehr sein können. Danach versuchte ich die Esskastanien zu schälen ohne mir dabei die Finger zu arg zu verbrennen. Nun weiss ich auch, was der Spruch „jemandem die Kastanien aus dem Feuer holen“ bedeutet! Probiert das mal, die Erfahrung wird sich in Euer Gedächtnis einbrennen.


Danach musste der Rosenkohl geputzt und 15 Minuten lang in kochendem Salzwasser gekocht werden. Die Köhlchen sollten ruhig etwas Biss haben, da sie danach ja noch in die Pfanne kommen.

In der Zwischenzeit habe ich eine Zwiebel und eine kleine Knoblauchzehe gewürfelt, den Kürbis geschält, das Innere entfernt und gewürfelt. Zwiebel und Kürbiswürfel durften dann in der Pfanne in heissem Butterschmalz vor sich hin dünsten, bis sie anfingen glasig zu werden. Vorsicht! Nicht zu heiss einstellen, die Zwiebeln brennen sonst leicht an.

Dann gab ich die Maroni dazu und liess wieder alles ein paar Minuten dünsten. In der Zwischenzeit spuckte der Kühlschrank noch ein Stückchen Weichkäse aus, den ich von der Rinde befreite und würfelte.

Die Maroni waren nun auch etwas glasiert danach brachte ich den abgetropften Rosenkohl dazu.

Das Ganze wurde nun mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss abgeschmeckt. Kurz vor dem Servieren rührte ich dann die Käsewürfel und die Creme-fraiche dazu und fertig war ein vegetarisches Mittagessen.


Kurzfassung:
(mit Amazon-Einkaufshilfe)
500 g Rosenkohl
500 g Ess- oder Edelkastanien (Maroni)
500 g Butternut – Kürbis
1 Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 Stück Weichkäse (ca. 100 – 150 g)
Creme-fraiche
1 Löffel Butterschmalz
Salz, Pfeffer, Muskat

Rosenkohl 15 Minuten kochen, abgießen
Maroni kreuzweise einschneiden, 15 – 20 Minuten im Backofen bei 200Grad backen, schälen.
Zwiebel, Knoblauch und Kürbis würfeln und in der Pfanne mit dem Butterschmalz glasieren
Maroni dazugeben, weiter glasieren
Rosenkohl, Käse und Creme-fraiche dazurühren.