[singlepic id=296 w=200 float =right]Die Wettervorhersage war für die nächsten Tage etwas unsicher, wir waren also sehr erfreut, als uns am nächsten Morgen der, schon von der ersten Reise her gewohnte blauweisse, wie gemalt wirkende Himmel erwartete. Zuerst noch etwas dunstig und verhangen rissen die Wolken zusehends auf und liessen uns auf Bilder hoffen die nahtlos an die Aufnahmen vom Mai anschließen konnten – jedenfalls was das Wetter betraf. Natürlich war auch in Rumänien die Natur weiter fortgeschritten, überall warteten die Früchte und Felder auf die bevorstehende Ernte.
[singlepic id=299 w=320 h=240 float=left]Für heute waren Aufnahmen des großen Ölschieferkraftwerkes vorgesehen, für das damals riesige Strecken an Leitungen verlegt wurden und ein ganzer Stadtteil dem Erdboden gleich gemacht wurde. Freilich hat das Kraftwerk nie funktioniert und wurde schließlich aufgegeben und dem Verfall preis gegeben. Von einer nahe gelegenen Wiese aus konnte man die, gleich einem riesigen Skelett aus dem Wald ragende Ruine sehen.
Weiter hatten wir ein wenig Lokalkolorit auf unserem Plan. Dazu wollten wir uns einmal ohne einheimische Führung durch den Ort bewegen. Wir gaben sicherlich ein lustiges Bild ab: zwei Touristen, die mit ihrem Auto in Schleichfahrt durch die Straßen krochen um alle paar Meter anzuhalten und mit Stativ und Kamera aus dem Fahrzeug zu springen. Trotzdem gelang es uns so recht gut die Atmosphäre des Ortes einzufangen, mit seinen verschiedenen Ausprägungen, den sich durch die Gegend schlängelnden Wegen, die gleich darauf wieder in schachbrettartig angelegte Siedlungen übergingen.
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So bewegten wir uns langsam, in Schleichfahrt auf das Ortszentrum in Anina zu. Diese Fahrt führte uns auch sehr deutlich vor Augen, welche Ausdehnung dieser Ort besaß, der ja eigentlich noch nicht sonderlich lange bestand und wie schnell diese Bergarbeitersiedlung gewachsen war um nun, nach Schlißung der Zeche langsam [singlepic id=304 w=200 float=left]wieder auszusterben. Es drängte sich uns fast schon der Vergleich mit den amerikanischen Goldgräberstädten auf.
Überall stößt man in dieser Stadt auf Zeichen der Bergmanns. Manchmal stolz präsentiert, manchesmal aber heimlich und still vor sich hin modernd.
Mittags stärkten wir uns bei Izvernari Ghita in seiner gemütlichen Pizzeria, wo wir auch sofort wieder erkannt wurden. Ghitas Vater war der erste offizielle Fotograf am Ort und so finden sich in seiner Pizzeria viele interessante Fotodokumente auf früheren Zeiten. Im Laufe des Gesprächs gesellte sich Beni hinzu und wir erfuhren, dass Ghita und Beni dabei sind, einen Raum herzurichten, in dem Beni die Familientradition fortführen und ein Fotostudio einrichten will.
Er war dann auch sofort Feuer und Flamme und wollte uns auf unserer weiteren Fototour unbedingt begleiten. [singlepic id=306 w=200 float=right]Da wir sowieso noch einige Orte suchten, ließen wir uns gerne von Beni führen, der uns an einige schöne Plätze lotste, teilweise über Wege, die so schlecht waren, dass wir irgendwann beschlossen, das Auto stehen zu lassen um nicht irgendwelche Schäden zu riskieren.
[singlepic id=305 w=320 h=240 float=left]Mit dieser Führung lernten wir abenteuerliche und malerische Plätze kennen, Abraumhalden in denen sich Wasser sammelte und die ein prächtiges Farbenspiel boten oder auch das ehemalige Fuhrparkgelände, auf dem die Gruben und Baustellenfahrzeuge geparkt und gewartet wurden. Die Größe dieses Garagenhofes lässt erahnen, was hier früher einaml für ein Betrieb geherrscht haben muss.
Mit einer kleinen Wanderung in nun strahlender Sonne endete der Tag und schenkte uns noch einen Abschiedsblick über die weite Landschaft der Südkarpaten, beleuchtet vom nun aufgegangenen Vollmond.
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