Jan 132014
 

Am Bismarkturm_IMG_0352Am Sonntag hatte ich gleich zwei Premieren:
Die ersten Bilder mit der Box fotografiert und das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Negativfilm eigenhändig entwickelt! Wie oft hatte ich mir das als Kind und Jugendlicher gewünscht, um die teuere Negativentwicklung zu sparen und mein Taschengeld zu schonen, aber ich scheute den Umgang mit den Chemikalien, die damals auch noch viel schwerer zu beschaffen waren als heute, in Zeiten des Internet Einkaufs. Ein paar Mausklicks bei Fotoimpex und die Bestellung war auf dem Weg zu mir. Ok, ich hatte vorher schon einiges recherchiert um soweit zu kommen…

Eigentlich war der Entwicklungsvorgang dann ganz einfach. es gibt ja zahlreiche Anleitungen – auch per Youtube zu dem Thema. Ich habe mich weitgehend an die Beschreibung im Spuer-sinn Blog gehalten.
2014-01-12 21.05.10-1
Aber zuerst noch einmal meine Ausrüstung:
1 Stück | Paterson: Filmentwicklungstank 2x35mm + 2 Spiralen
1 Stück | Thermometer S/W, klein, quecksilberfrei
1 Stück | ADOLUX: APH 09 (1+50), 500ml Schärfesteigernder Ausgleichsentwickler
1 Stück | ADOLUX: ADOSTAB Netzmittel mit Bildstabilisator 1000 ml
1 Stück | ADOFIX liquid Expressfixierer hohe Konz. 500 ml
3 Stück | Fomapan: 100 Rollfilm 120 | zu je 2,98 EUR

Vergessen hatte ich einen Wechselsack und habe dann meinen Film nach reichlicher Überlegung abends, als es dunkel war in einem Kellerraum mit abgeklebtem Fenster eingespult. Dieser Vorgang war überhaupt der kritischste der ganzen Aktion, hatte ich doch voher tunlichst vermieden, einen belichteten Film aus der Kassete zu nehmen und einen Mittelformat-Film hatte ich noch nie in der Hand.
Nach Lektüre verschiedener Youtube-Filme wagte ich es und es ist erstaunlich glatt gegangen.

Für den Rest habe ich dann die Küche mit Beschlag belegt. Entwickler nach Anleitung im Verhältnis 1:50 anrühren und in der benötigten Menge bereitstellen – das Mischungsverhältnis stand auf der Flasche. Ebenfalls vorbereitet habe ich mir den Fixierer und das (eventuell überflüssige) Netzmittel und in Glasflaschen bereitgestellt.
Als Stoppuhr habe ich das Handy verwendet und dann 7 Minuten (+ Reaktionszeit zum umfüllen) entwickelt. Gewässet, 5 Minuten fixiert, wieder ausgiebig gewässert und dann mit dem Netzmittel gespült. Dann kam der große Moment und der Film kam aus der Dose. Tatsächlich! Es waren deutlich Bilder zu erkennen! Fast konnte ich es nicht erwarten, bis der Streifen getrocknet und nicht mehr klebrig war. Nach einer guten Stunde, spät abends eilte ich zum PC und packte meinen Durchlichtscanner aus. Dann kam der nächste Schock! Der Leuchtstreifen des Scanners war für Mittelformat viel zu klein. Was tun? Da ich unbedingt nun Ergebnisse sehen wollte, nahm ich dann das Handy, stellte einen weissen Hintergrund ein und legte es samt Negativ auf den Scanner. Seitdem weiss ich, wie verschmiert und verkratzt die Schutzfolie meines Handys bereits ist. Trotzdem scannte ich den gesamten Film auf diese Weise und importierte die Scans in Lightroom.

Mit Abstrichen beim Scan bin ich mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden.

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