werner

Sep 052011
 

Wie oft ich die Strecke Augsburg – Lörrach – Augsburg schon in verschiedensten Varianten gefahren bin, lässt sich wohl nicht mehr zählen. Bisher jedoch hatte ich noch nie die Route durch das obere Donautal gewählt.
Diesmal war das anders. Zu einer Geburtstagsfeier sollte ich um 18Uhr in Lörrach sein und der ganze Samstag lag vor mir. Die verschiedenen Strecken durch die westlichen Wälder lies ich links liegen, das ist etwas für Feierabendtouren. Ebenso wollte ich die Gegend um Biberach meiden, weil mir diese Strecke so gar nicht zusagt. Also nahm ich wieder einmal die A8 unter die Räder um in Ulm – West abzufahren. Diesmal hatte ich jedoch nicht vor mich durch die Stadtmitte und anschliessend das Industriegebiet Donautal Der Brunnenfelsenzu quälen, vielmehr fuhr ich ein kurzes Stück in nördlicher Richtung um dann über Dornstadt und Blaustein durch das Blautal nach Blaubeuren zu fahren. Zu gerne hätte ich mir Blaubeuren, das Kloster und den Blautopf näher angesehen, aber ich hatte ja einen Ankunftstermin und mein eigentliches Tourziel war das Naturschutzgebiet Obere Donau. Also blieb das einladende Schild Richtung Stadtmitte links liegen. Immerhin hatte ich ja schon im Allertal meine erste ausgiebige Fotopause gemacht.
Dort findet sich neben der Straße ein Parkplatz neben einem großen Karstfelsen – dem Naturdenkmal Brunnenfelsen Später lese ich nach, dass zu dem herausragenden Felsen auch ein Quelle gehört, die heute interessanterweise unter dem Strassenbelag versteckt ist und über eine Betonröhre einen kleinen Quellteich speist, der dann in die Blau abfliesst.


Das BlautalKrähne

Weiter geht es, Richtung Ehingen, wo ich vorhabe, ein kleines Stück auf der B311 weiterzufahren. Netterweise ist genau an diesem Stück eine Baustelle, welche den Verkehr durch die schwäbische Pampa umleitet. Irgendwann wird es mir zu dumm, der Blechlawine zu folgen und ich denke mir, dass es doch möglich sein müsste, das Donautal auch auf Nebenstrecken zu erreichen. Weit gefehlt! Nach einem Ausflug über das abgelegene Dörfchen Erbstetten wäre ich – so ich ein Karte dabeigehabt hätte, vermutlich Richtung Anhausen weitergefahren, aber so lag mir die Strasse dorthin doch zu sehr in nördlicher Richtung, so dass ich kehrt machte und über Zwiefaltendorf wieder die B311 bei Riedlingen erreichte. Dort wollte ich eigentlich die B311 verlassen, aber der Umweg hatte mich soviel Zeit gekostet, dass ich mir nur einen kurzen Umweg über die sehenswerte Innenstadt genehmigte und weiter auf der B32 bis Sigmaringen blieb.
Schon jetzt bemerke ich, dass die Donau an vielen Stellen schöne Glegenheiten für Ausflüge und Aktivitäten bietet, an manchen Orten waren von den Brücken aus Bootsanlegestellen mit Paddelbooten zu sehen. Nett! Würde ich auch gerne mal machen, aber heute – keine Zeit; weiter!
Bei Mengen zweigt die B311 von der B32 ab, von dieser Stelle an ging der Weg durch, mir unbekanntes Gelände. Im Stau Richtung Scheer ging es weiter, vorbei am Hohenzollernschloss Sigmaringen, welches über der Strasse zu wachen schien.

Photographed by Roland Nonnenmacher

Bei Gutenstein zeigten sich dann wieder Karstfelsen, welche zuerst vereinzelt, dann immer mehr aus den Wäldern ragten. Dazwischen immer wieder Ausblicke auf eine träge dahinfliessende Donau, Wassersportler und Wanderwege. An der Burgruine Neugutenstein befindet sich wieder ein Rastplatz, den ich für eine Fotopause nutze. Eine vielfältige Freizeitregion tut sich hier auf, in der für Alle etwas geboten scheint. Auch für Motorradfahrer. Mal breiter, mal schmaler, manchmal einspurig mit Ampelregelung schlängelt sich die Strasse durch beeindruckende Felsformationen. Viel zu schnell ist Beuron und damit der Ausklang des Tales erreicht.
Neben der Straße führt ein Mönch eine Gruppe Wanderer und mir fällt ein, dass Bekannte erzählten, sie gingen immer nach Beuron zu einer Fastenwoche. Ein Vorhaben, das mich sehr beeindruckte. Berühmt ist Beuron dann auch vor Allem wegen der Benediktiner-Erzabtei Beuron, welche das Zentrum der Beuroner Kongregation darstellt. Da die Strasse an Beuron vorbei führt, kann ich nur einen kurzen Blick auf das Kloster das im Jahr 1077 gegründet wurde, sowie die Türme der Klosterkirche erhaschen, dann erfordert die Straße wieder meine Aufmerksamkeit. Wieder ein Ort, dem ich gerne einmal mehr Zeit widmen würde. Voraus grüßt Schloss Werenwag von seinem Felsen. Die Burg, deren älteste Gebäude aus dem 12 Jahrhundert stammen ist heute noch bewohnt und im Besitz des Hauses Fürstenberg.
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Über Bergsteig und Friedingen, wo mich frisch geschotterte und nasse Straße mit einer kurzen Rutschpartie des Hinterrades empfängt und den Adrenalinspiegel hochjagt, geht es talwärts über Mühlheim an der Donau Richtung Tuttlingen, von wo aus ich wieder bekannte Gefilde erreiche. Aus Zeitgründen erspare ich mir weitere, lockende Abstecher und nutze die bekannte Strecke über den Feldberg um Lörrach zu erreichen. Hier kenne ich von früher fast jede Kurve und so kann ich meine vielen Fotopausen schnell wieder einholen. Punkt 17Uhr, zu meiner geplanten Ankunftszeit stehe ich in Lörrach vor der Türe. Der übliche Schwarzwaldregen, der mich sonst immer empfängt, konnte wohl diesmal nicht mit meinem Tempo mithalten und so kann ich den nassen Gruß des schwarzen Regenwaldes abends aus dem Fenster gemütlich mitverfolgen.

Aug 292011
 

Unser nächstes Urlaubs-Ausflugsziel war die „Judenkirche“ bei Tiefenbach. Gefunden hatte ich die Tour in einem Wanderführer, der sich „Vergessene Pfade im Allgäu“ nannte.

Vom Ausgangsort, dem Hirschsprung ging es noch sehr zivilisiert Richtung Tiefenbach, bei Bombenwetter und mit schönen Ausblicken.


Nach Tiefenbach allerdings wurde der Steig immer enger und schmaler und vor Allem steiler, wenn er auch an imposanten Felswänden vorbeiführte, an denen anscheinend Graf Vojkffy, nach dem der Weg auch benannt wurde, in den Jahren von 1934 bis 38 Steinwerkzeuge aus der Mittleren Steinzeit ausgegraben hat. Heute werden die Felsen als Kletterwand genutzt und sind ziemlich mit Haken und Seilen „gespickt“
Allmählich wandelte sich der vormals gut begehbare Weg in einen steilen Trampelpfad, der nur noch spärlich zu erkennen war und steil bergauf über Wurzeln und durch tiefes Laub führte.

Bald schon war kein Weg mehr zu erkennen, obwohl ab und zu Rastplätze und vereinzelt auch Schilder daran erinnerten, dass es wohl mal einen gegeben haben musste. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Richtung, in die der Wegweiser zeigte versperrt war, sahen wir andere Wanderer von oben den Berg herunterkommen. Wir kehrten also um und kletterten weiter bergauf, kaum erkennbare Pfade entlang.Irgendwann, als wir uns mitten im Wald sahen stießen wir glücklicherweise auf einen Forstweg, der uns wieder in’s Tal, zur Zivilisation brachte. Es war ein sehr langer Weg aber er brachte uns schliesslich aun ein Rasthaus, wo wir nach dem Weiteren Verlauf des Weges fragen konnten. Die Judenkirche hatten wir verfehlt, aber irgendwo deckte sich unser Weg auf einmal wieder mit der Wegbeschreibung.



Nach 4 Stunden Wanderung erklärte uns die Wirtin vom Berghotel Jägersberg, dass es nun nur noch 1 Stunde bis zum Hirschsprung wäre und der Weg wäre auch gar nicht so schlimm, das wäre ja mit Seilen gesichert … Mittlerweile waren Wolken aufgezogen und ein Gewitter lag in der Luft. Schicksalsergeben nahmen wir wieder den Weg unter die Füße, als uns die Wirtin laut rufend nachgesprungen kam: Sie hatte ein paar Gäste aufgetrieben, die nach Tiefenbach wollten und uns mit dem Auto mitnehmen wollten. Beim Blick auf unseren Hund reduzierte sich das Angebot dann allerdings auf einen Mitfahrer. Da Hanna sich nicht zutraute mit unserem Auto den Weg zu finden durfte ich mitfahren und so saßen wir dann tatsächlich eine halbe Stunde später glücklich in unserem Fahrzeug in Richtung Heimat.

Eins haben wir, vor allen anderen Dingen bei dieser Tour gelernt: Wir brauchen unbedingt Wanderkarten!

Aug 222011
 

Einer der vielen Vorteile des Internets ist, dass spielend Ländergrenzen überwunden werden können. Per Facebook, Twitter & co kommunizieren wir weltweit und können im Online-Handel auch weltweit unsere Produkte anbieten.

Gerade liegt mir die neue Ausgabe von Internethandel August 2011 vor, welche sich speziell mit dem Thema „Online-Handel in Europa – Einkauf und Verkauf in allen Mitgliedsstaaten der EU“ befasst.

Im Falle der Spreadshirt-Shops übernimmt das alles die bereitgestellte Plattform, wer jedoch selbst seinen Handel EU-weit ausdehnen will kommt nicht umhin sich mit den entsprechenden Vorschriften zu befassen. Noch scheuen viele diesen Aufwand. Laut „Internethandel“ sind weniger als 40% der Online-Händler bereit, sich mit dem Verkauf im Ausland zu befassen, dabei könnte damit der Kreis der potentiellen Verkäufer mindestens versechfacht werden. In Bezug auf die Bedingungen für den Binnenhandel in der Europäischen Union spuken hier noch viele veraltete Vorstellungen in den Köpfen herum.

Wer jedoch bereit ist, sich mit der Thematik auseinander zu setzen findet in der August-Ausgabe von Internethandel wieder viele praxisbezogene Hilfestellungen um seinen potentiellen Kundenkreis zu vergrößern.

Auch bei unseren T-Shirt Shops Sheepshirts und Froschklamotte setzen wir auf den Anteil der EU-Länder, welche immerhin schon einen spürbaren Anteil an den Einnahmen stellen. So sind zum Beispiel die Schafe besonders in Norwegen sehr beliebt und erst gestern haben wir wieder zwei Schneeglöckchen – Motive nach Schweden verkauft. Ob dort der Winter schon wieder ansteht?

Aug 142011
 

Nach unserer Chiemseefahrt bekam ich einen Erholungstag bewilligt und konnte endlich mal nur faulenzen, lesen und mit in Buchhandlungen mit Nachschub eindecken.
Dabei fielen mir die Wanderführer „Bergtouren für Langschläfer“ und „Leicht bergauf“ in die Hände, die ich kurzerhand – aus reinem Selbstschutz mitnahm. Immerhin hatten wir schon lange davon gesprochen auch mal wandern zu gehen und die Suche nach geeigneten Zielen nimmt bei uns meist sehr viel Zeit in Anspruch.
Beim Durchblättern legten wir dann unsere erste Tour aus den Langschläfertouren fest: Tour Nr. 5 „Aussichtskanzel über dem Loisachtal“ sollte es werden. Gehzeit 2,5 Std. und Höhendifferenz hörte sich für uns ungeübte gut an und die Kuhfluchtfälle auf dem Weg lockten mit schönen Fotomotiven.

Farchant, der Ausgangspunkt war über die B17 schnell erreicht und der Parkplatz, der Beschilderung zum Warmfreibad folgend rasch gefunden. Der Einstieg in’s Gelände präsentierte sich sehr harmlos, so dass ich im Geiste schon überlegte, was wir hinterher noch unternehmen könnten.

Der Weg ist im unteren Teil als Walderlebnispfad ausgebaut und wirklich gut begehbar. Zwischendurch locken immer wieder kleine Stichpfade zum Wasser, zu Aussichtspunkten und zu Stationen des Lehrpfades, wie z.B. eine „Sinnenpfad“ aber auch ein Kneipbecken mit Armbad.

Bald beginnt die Steigung und sehr schnell wandelte sich der anfangs so harmlose Weg zu einer beachtlichen Steigung. Glücklicherweise wechseln sich jedoch bis zur oberen Brücke immer wieder Steilstücke mit flacheren Stellen ab, so dass immer wieder Verschnaufpausen möglich sind.
Das Rauschen des Wassers begleitet uns auf unserem Weg und immer wieder staunen wir über die gewaltigen Felsformationen, die der Bergbach aus dem Dolomitgestein ausgewaschen hat.

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Bis zur oberen Brücke, dem Ende der kleinen Tour kommen wir rasch voran. Danach beginnt ein etwas steilerer Bergpfad, der nun auch mit Treppen, Stahlseilen und anderen Konstruktionen ausgebaut ist. Diese Hilfen ziehen sich bis zu zwei weiteren Aussichtsplätzen auf den oberen Teil der Fälle hin, dann enden auch diese Hilfen und nur noch ein schmaler Steig führt weiter aufwärts. Euphorisch ignorieren wir den Hinweis „nur für Geübte“ und machen uns auf Richtung hoher Fricken.
Bald schon merken wir, dass wir noch lange nicht der Kategorie „Geübte“ angehören und nach einer weiteren halben Stunde steilem Bergaufsteigens beschliessen wir, dass es nun eigentlich genügt. Nach einer Rast und kleinen Brotzeit, bei der uns entgegenkommende Wanderer den weiteren Weg beschreiben beginnen wir wieder mit dem Abstieg, der uns dann doch unerwartet leicht fällt.
Nochmals erreichen wir die Brücke und alle Stationen des Aufstiegs, dann hatt uns der Parkplatz wieder und das beglückende Gefühl unsere erste kleine „Bergtour“ hinter uns zu haben.

Aug 142011
 

Am Mittwoch wollten wir den Chiemsee, den man sonst oft auf dem Weg zu ferneren Zielen links liegen lässt, näher in Augenschein nehemen. Als Ausflugsziel hatten wir uns die Herrenchiemseeinsel ausgesucht, da auch unsere Tochter nebst Freundin mit Kind und Kinderwagen mitkommen wollte. Zu meinem Glück wurde es dann recht eng in unserem Rio und so „durfte/musste“ ich mit dem Motorrad fahren.
Auch wenn es nur eine Strecke, hauptsächlich über Autobahnen war, habe ich es doch genossen. Immerhin die erste etwas längere Ausfahrt in diesem Sommer. Das Wetter spielte wunderbar mit und die K schnurrte dank neuer Zündkerzen wieder wie gewohnt. Auch gelegentliche, durch die Helmbelüftung hereingeblasene Mücken sowie LKW-Rennen auf der A8 konnten am Fahrspaß nichts ändern.
Um uns nicht gegenseitig auszubremsen, hatten wir mit den Autofahrern Gschtad als Treffpunkt ausgemacht. Dass die Dosenbesatzung trotzdem in Prien landete, bescherte uns Motorradfahrern noch einige Extrakilometer durch die schöne Chiemgaulandschaft, bis wir uns dann am Parkplatz1 bei der Chiemseebahn trafen und zur Anlegestelle der Chiemseeflotte konnten.
6,9Euro kostete die Fahrt hin und zurück für die Erwachsenen der Hund bekam ein Hundeticket zum Kinderpreis. Ich habe da schon schlimmere Preise bei ähnlichen Gelegenheiten erlebt.
Die Herrenchiemseeinsel zeigte sich dann am Landesteg ziemlich überlaufen und da wir mit Leon nicht ins Schloss durften trennten sich Hundebesitzer wieder von den Kinderwagenschiebern.
Wir nahmen einen kleinen Rundweg um die Insel, der hinter den Souvenirläden abzweigte und waren schon bald alleine auf leeren Wegen. Einmal lockte ein kleines Bootshaus, dann wieder eine Autofähre(!) und eine kleine Kapelle zum Anhalten und Fotografieren.
Wir waren sehr erstaunt, wie ländlich und idyllisch das Hinterland, abseits des Trubels um das Schloss war.





Natürlich entkamen wir dem Touristentrubel trotzdem nicht und unser Weg endete wieder am Schloß. Inzwischen war der Nachmittag fortgeschritten und wir mussten schon auf die Abfahrtszeiten der Schiffe achten. Deshalb konnten wir auch den zweiten Teil, der durch die vom Schloss ausgehenden Schneise geteilten Insel nicht mehr unter die Füße nehmen.

Zurück ging es auf einem vollbeladenen Schiff und am Parkplatz angelangt beschlossen wir mit dem Motorrad über Wasserburg heimzufahren um wenigstens noch ein Wenig der Landschaft mitzunehmen.
Mittlerweile strahlte die Sonne vom wolkenlos blauen Himmel und ich war heilfroh über mein Sonnenschutzvisier.
Ab Veterstetten hatte uns die Autobahn dann wieder und ich trieb unsere Dicke zu etwas rascherer Fahrt über eine angenehm leere Autobahn an.
Meine Sozia hatte sich anscheinend an das Tempo gewöhnt oder war eingeschlafen, jedenfalls sass sie ganz ruhig hinter mir und ich konnte noch ein wenig am Gasgriff drehen.

Ok, zuhause bekam ich dann zu hören, dass ich „schreckensstarr“ mit „eingeschlafen“ verwechselt hatte…