Jul 012024
 

Beim Aufräumen habe ich einen heruntergefallenen Klebestift aufgehoben. Nachgesehen – er war leer, also die Plastikhülse in den Müll. Wir kaufen die Dinger immer im Großpack, wer bastelwütige Kinder hat, weiss wie schnell sowas weggeht.
Dabei fiel mir ein: Wir als Kinder kannten den Klebestift noch nicht. Da gab es den Pattex und den Uhu, an den wir ohne Grund aber nicht ran durften. Klebestifte wurden erst 1969 von Henkel erfunden. Der Pritt war geboren! Damals war ich wohl gerade in der ersten Klasse und ich kann mich erinnern, dass in der Grundschule auch der „Pritt“ in den Schulranzen wanderte.
Womit haben wir vorher geklebt? Da gab es eigentlich nur den Uhu und den „Mehlbapp“.
Dieser Kleber war sehr schnell herzustellen und der bevorzugte Kleber meiner Kindheit. Wobei es da auch Unterschiede gab; Meine Oma machte den besten Mehlbapp. Das muss wohl an der Dosierung liegen.
Heute weiss ich natürlich, dass der Kleber allgemein eher als Mehlkleister bekannt ist. Warum das funktioniert lässt sich heute ebenfalls schnell googeln:

Wenn das Wasser aus der Stärkekleister verdunstet ist, binden sich die Stärke und die Cellulose aneinander. Sie bilden untereinander Wasserstoffbrücken.

Wasserstoffbrücken also; Welch hochmoderne Chemie wir damals schon eingesetzt haben! Angerührt und aufbewahrt wurde das in einem leeren Marmeladeglas, die damals ebenfalls für die verschiedensten Zwecke gesammelt und gehütet wurden. Damals gab es keine Glascontainer und Tonnen für Plastikmüll. Ich wage zu behaupten, das das damals aber auch noch nicht nötig war.

Wer jetzt interessiert ist kann das ja selbst mal ausprobieren:

Die Zutatenliste ist extrem klein und vermutlich in jedem Haushalt vorhanden.

250 ml Wasser
75 g Mehl

Auch die Zubereitung ist denkbar einfach:

Mehl mit einem Schneebesen in das Wasser rühren.
Die Mischung unter ständigem Rühren erhitzen.
Den Topf kurz vor dem Kochpunkt von der Platte nehmen.
Die Mischung weiter rühren, bis eine geschmeidige Konsistenz entstanden ist.
Kleber in Gläser füllen.

Es funktioniert übrigens auch ohne Kochen, wenn es schnell gehen muss. Gerüchteweise soll etwas Puderzucker eingerührt die Haltbarkeit verlängern.
Beim Mehl sollte man Type 405 oder maximal 550, kein Vollkornmehl (kannte man damals auch gar nicht) verwenden.

Vorsorglich sollte ich noch erwähnen: Der Kleister ist ungiftig aber natürlich nicht glutenfrei.

Nebenbei erwähnt hat der Begriff „Mehbapp / Mehlpapp“ noch eine weitere Bedeutung, die sich auf den Geschmack und die Konsistenz von breiigen Speisen bezieht und Köche im Normalfall sehr verärgert.

Dez 022010
 

1 Teil Mispeln und 1 Teil Quitten zusammen im Dampfentsafter entsaften.
Jeweils 750 ml Saft mit 500 g Gelierzucker mischen und 1 Zimtstange dazugeben.
Unter ständigem Rühren aufkochen.
4-5 Min. kochen lassen. Dabei den auftreibenden Schaum abschöpfen.
Heiß in saubere, dicht verschließbare, Gläser füllen.
Die Gläser für 5 Min. auf den Kopf stellen (dann ist alles durch die Hitze keimfrei).
Kühl und dunkel aufbewahren.

Dez 022010
 

400 g Mispeln (am besten nachgereifte Früchte) waschen.
Die Haut vom Stiel her abziehen, die Früchte halbieren und die Kerne entfernen.
Die Schale von 1 unbeh. Orange in feine Streifen schneiden. Den Saft auspressen.
Die Streifen der Schale in 1 El Butter andünsten.
Die Mispeln zusammen mit Zucker o. Akazienhonig, 1 Msp. Zimt, 1 Gewürznelke
und dem Mark von 1 halben Vanillestange etwa 15 Min. köcheln lassen.
2 unbeh. Orangen filetieren. Den austretenden Saft auffangen und beiseite stellen.
Die Orangenfilets zu dem Mispel-Kompott hinzugeben und kurz aufkochen lassen.
Den restlichen Orangensaft mit 1 Tl Speisestärke gut verrühren und das Kompott
damit etwas binden.

Schmeckt super zu Pfannkuchen, Crêpes, Griespudding oder auch zu Geflügel!