Am Wochenende habe ich mich das erste Mal an einer speziellen Zahnputzseife versucht.
Ausgehend von mehreren Rezepten und meinen eigenen Erfahrungen mit der Kirschseife sah meine Zusammensetzung folgendermaßen aus:
Olivenöl 25%
Palmöl 20%
Kokosnussöl 12,5%
Reiskeimöl 12,5%
Mandelöl 12,5%
Babassuöl 6,25%
Sesamöl 6,25%
Rapsöl 5%
Die Lauge habe ich mit 6% Überfettung in starkem Pfefferminztee angerührt.
Da ich unbedingt die Buchenholzkohle mit im Rezept haben wollte, dachte ich mir, eine schwarz-weiss-Marmorierung wäre nicht schlecht und habe für den weissen Teil Titandioxid verwendet.
Für Geschmack und Duft wollte ich ausschließlich auf natürliche Ätherische Öle zurückgreifen und habe deshalb mit Bergamotte, Salbei, Rosmarin, Zitrone und Vetiver beduftet.
Natürlich wieder einmal aus Ungeduld eine OHP-Seife.
Das Experiment hat mir wichtige Erkenntnisse eingebracht: Ich weiss jetzt, was man bei der Seifenherstellung als „Blitzbeton“ bezeichnet!
Bis zum Färben und beduften war noch alles in Ordnung, aber nach dem Einrühren der Ätherischen Öle verwandelte sich die Masse rasend schnell in ein krümeliges Gemenge, das ich nur mit Mühe aus dem Topf in die Form verfrachten konnte. Dort drückte ich die Brösel mit den Händen fest um möglichst doch noch etwas Seifenähnliches zustande zu bringen und brachte die Form in den Keller zur Heizung, wo sie in warme Handtücher verpackt ruhen durfte.
Hiermit präsentiere ich also meinen Anwärter auf den „Ugly-Soap-Award“ der auch ausgeformt und zugeschnitten nicht wesentlich besser aussieht.
Ein Zahnputztest heute morgen war aber trotzdem so, wie ich mir das erwartet hatte.
Die Zahnputzseife hinterlässt das angenehm saubere Gefühl auf den Zähnen und schmeckt kein bisschen seifig – eher leicht nussig mit unmerklichen Spuren der verwendeten Aromen, von denen sich leider Salbei und Vetiver am Meisten durchsetzen.
Beim nächsten Versuch werde ich die Geduld aufbringen und kalt sieden und zudem bei den Aromen Vetiver zugunsten von Spearmint weglassen.