werner

Jan 192012
 

Gestern abend, nach dem italienisch Kurs saß ich zuhause und alle waren beschäftigt oder ausser Haus.
Vom Lavendel-Seifenprojekt stand die Kiste mit den Seifenutensilien noch da und irgendwie bekam ich Lust auf ein weiteres Seifenprojekt.
Die Filzerinnen lagen mir ja schon lange in den Ohren mit einem Ruf, nach einer handschonenden Filzerseife. Kurz zuvor war mir auch eine Anleitung für Flüssigseife aus dem Blog von Schaumzwerg in die Hande gefallen, KOH hatte ich auch schon vor längerer Zeit bestellt und im Kühlschrank im Keller lagerten noch genügend Öl- und Fettvorräte.

Wieder einmal ein Rezept aus dem Seifenrechner:

Olivenöl 250g
Kokosnußöl 125g
Rapsöl 75g
Mandelöl 75g
Babassuöl 20g
Gesamtmenge 545g

Wasser 183g
KOH 107g

Das ergibt eine Überfettung von ca. 5% was den strapazierten Filzerhänden guttun sollte.
Allerdings störte mich zu so später Stunde die lange Zeit (3Stunden!) im Backofen.
Nachdem ich gelesen habe, dass manche die Backofenphase in die Mikrowelle verlegen, beschloss ich, das auch mit der Flüssigseife zu versuchen.

Wie in der Anleitung beschrieben, rührte ich also die Lauge ohne abkühlen zu den geschmolzenen Fetten und rührte, und rührte und – nichts! Die Masse wollte einfach nicht andicken auch nach längeren Einlagen mit dem Pürierstab nicht. Zwischendurch wurde (genau nach Anleitung) auch bei mir der Seifenleim zu warm und begann sich wieder zu trennen, so dass ich ihn im Waschbecken abkühlen musste.

Endlich, nach endlosen ca. 20 Minuten begann die Konsistenz befriedigend anzudicken. Also schnell in den Mikrowellentopf und ab in die Mikrowelle.

Doch nach 30Sekunden Maximalwert trennte sich die Mischung schon wieder und musste zurück ins Waschbecken um im klaten Wasser wieder herunterzukühlen. Gleichzeitig bemühte ich den Pürierstab, bis er schon komisch zu riechen begann. (Ich musste ihn zwischenzeitlich mit Kühlkompressen aus dem Gefrierschrank halten, was ihm vermutlich das Leben gerettet hat)

Endlich, nach erneutem Andicken schob ich den Leim wieder in die Mikrowelle, diesmal aber mit deutlich verringerter Leistung.
3 mal 2 Minuten auf 360Watt und danach 5 mal 2 Minuten auf 180Watt.

Zwischendurch musste ich die Seife immer wieder herausnehmen und rühren, denn sie begann dermaßen hochzukochen, dass ich eine Seifensauerei in der Mikrowelle befürchtete.

Kaum zu glauben, dass trotzdem am Ende eine zähe Schmierseife herauskam.
Für die Fiilzer wird sie bleiben wie sie ist, nur eine winzige Menge habe ich mir abgezweigt um sie später, in einem weiteren Schritt nochmals zu verdünnen und zu beduften.

Jan 172012
 

Natürlich war ich wieder etwas zu ungeduldig und musste gleich heute morgen noch ausformen.
Für den ersten Versuch nach so langer Zeit bin ich recht zufrieden. Ich hätte mir noch ein Wenig mehr blau gewünscht, aber das ist das Erste Mal, dass eine Seife annähernd die Farbe angenommen hat, die ich beabsichtigte.

Jan 162012
 

Das fragte ich mich auch, aber bei so vielen Interessen kommt schnell mal was zu kurz. Aufgrund der „heissen“ Phase, beim Auflösen des NaOH habe ich neue Produktionen bisher immer auf den Winter geschoben, wenn ich Schnee zum Kühlen habe.

Nun ist es Winter – Schnee haben wir trotzdem nicht. Nachdem aber der Ruf in der Familie nach neuen Seifen immer lauter wurde und die Reste der letzten Produktion im Keller immer weniger, habe ich mich heute wieder an die Arbeit gemacht und meine Seifenkiste mit allem Werkzueg und Zubehör in die Küche geschleppt.

Begonnen habe ich – um die Rufe nach Nachschub, vor Allem aus den Reihen der Filzer verstummen zu lassen mit einer OHP (Backofen) Seife.
Viel Olivenöl sollte drin sein, denn das tut strapazierten Filzerhänden gut. Lavendelduft war gewünscht und ich bildete mir ein, endlich mal wieder mit Farben zu arbeiten.
Mein erstes Rezept 2012 sieht also so aus:

1300g Olivenöl
650g Rapsöl
350g Kokosfett
150g Reiskeimöl
100g Erdnussöl
100g Mandelöl
50g Babassuöl

Für die Lauge errechnete mir der Seifenrechner 350g in 905g Flüssigkeit – Ich habe diesmal einfach Wasser genommen.
Von den geschmolzenen Fetten und Ölen habe ich 5 Esslöffel abgenommen und mit einer Handvoll Lavendelblüten, einem Teelöffel blauem Farbpigment und dem Rest Lavendelöl meine Farbe angerührt. Damit die Lavendelblüten beim einfilzen nicht so stören, habe ich das Ganze püriert.

Das Öl dickte schön an und landete gleich im Ofen Bei 100Grad begann die Seifenmasse nach 65 Minuten durchzugelen, worauf ich den Topf wieder aus dem Ofen holte, mithilfe des Thermomethers abwartete bis die Masse unter 70Grad war (wegen der ätherischen Öle) und dann meine Farbmasse untergerührt. Anscheinend verschätze ich mich bei OHP-Seifen immer, denn die Form reichte nicht aus und ich musste schnell noch 2 flache Plastikschalen zur Verstärkung holen. War die Seife anfangs schön cremig hellgelb – fast wie Vanillepudding, so verfärbte sie sich nach Zugabe meiner intensiv blauen Farbmischung nicht etwa blau sonder eher in Richtung türkis / grün. Es schein so, als würden meine Seifen alle entweder quietschbunt oder bräunlich-grünlich werden, aber egal, diese Portion war eh zum Einfilzen gedacht und das Farbexperiment nur ein Versuch.

Nun ruht die Seifenform wieder einmal im Keller und die Spannung ist noch genauso groß wie im Letzten Jahr. Auch der Wunsch nach mehr, mehr, mehr ist wieder da und ich plane schon eine Frauenmantelseife; Das Öl dazu habe ich mit Blättern aus dem Garten schon im Sommer angesetzt, eine Milchseife, eine Salzseife, eine kalte verseifte Lavendelseife und -von den Filzern heiss ersehnt- eine Schmierseife.

Das Fieber ist wieder da…

Jan 132012
 

(Archivbild)Ich lese gerne morgens beim Frühstück auf meinem Laptop die Online – Ausgabe der Augsburger Allgemeinen Zeitung, im Gegensatz zu meiner Frau, die lieber das sperrige, unhandliche Papier-Gegenstück benutzt um damit den Frühstückstisch zu blockieren.

Da überrascht mich doch heute morgen beim Frühstück auf der Homepage der Augsburger Allgemeinen folgende Horrormeldung und völlig entsetzt muss ich lesen: (der Artikel ist hier verlinkt, ich weiss jedoch nicht, ob er nicht unter dem massiven Druck der Drohanrufe von Mister M im Laufe des Tages noch entfernt wird.)

Als ich mich wenig später nach dem Stand der Ermittlungen erkundigen wollte, war der Link verschwunden. Hat etwa der Verdächtige bei der Zeitung angerufen und erfolgreich versucht, die Berichterstattung zu verhindern?
Es kann doch nicht angehen, dass dieses ruchlose Verbrechen vertuscht und vor der Öffentlichkeit versteckt wird, zumal der örtliche Gastronomenverband, eingedenk einer Kampagne in der Vergangenheit („Kein Urlaubsort, wo Vogelmord“) höchst beunruhigt ist und auf Aufklärung des Verbrechens drängt!

Deshalb nun hier in meinem Blog der weitere Fortgang der Ermittlungen.

7:50 Uhr
Der Attentäter ist noch flüchtig, die schnell zusammengestellte Sonderkommision der Kripo Augsburg geht jedoch davon aus, dass der Täter schnell gefasst wird!

8:20Uhr
Die Sonderkommision konnte mittlerweile den Kreis der Verdächtigen stark eingrenzen: Als dringend tatverdächtig wird derzeit ein, in feliden Kreisen als Mister“M“ bekannter 9 jähriger Kater gesucht.

8:50Uhr
Passanten, die in den frühen Morgenstunden am Tatort vorbeikamen äusserten gegenüber unserem Reporter: „Wir haben schon immer gewusst, dass mal was passieren würde“

9:30Uhr
Nach Aussagen von Stefanie C. wurde der Verdächtige kurz nach der Tat noch gesehen! Zitat:
„‎…und des Nachts saß Mister M noch immer schmollend, doch überaus verärgert, weil seiner Beute beraubt, vor dem Haus der aufmerksamen Nachbarn und grölte lauthals „circle of life“….einfach nur so und aus Protest.“

11:10Uhr
Die Sonderkommission wurde überraschend durch Sonderermittler Rex aus dem benachbarten Ausland verstärkt. Hatte „M“ internationale Kontakte?

11:20Uhr
Das völlig geschockte Opfer wird derzeit von Prof. Dr. Habakuk Tibatong, der vor Jahren Licht in den spektakulären und aufsehenerregenden Fall des Findelkinds „Urmele“ brachte verhört. Kommentar eines Mitarbeiters des Sprachinstitutes Titiwu: “ Der Professor bringt jede Sau zum reden…“ (glücklicherweise ist der zitierte Mitarbeiter nicht in näherem Kontakt mit dem traumatisierten Opfer)

11:59Uhr
Lies der Täter DNA-Spuren zurück? Derzeit sind in ganz Augsburg Einsatzkräfte mit Katzenfutterdosen unterwegs um Speichelproben einzusammeln!

12:20Uhr
Der Verdacht erhärtet sich immer mehr. Die Profiler forschen in der Vergangenheit von Mister „M“ der in seine Jugend ein bekannter Schauspieler war. 1964 stand er für die Augsburger Puppenkiste auf der Bühne, schaffte dann den Sprung ins Fernsehen und erschien 2004 sogar auf DVD. Danach wurde es ruhig um ihn. In diesem Zusammenhang treten auch konkrete Zweifel an seiner Altersangabe auf. Womöglich ist „M“ älter, als er gegenüber den Behörden angegeben hat.
Ein langjähriger Bekannter des Angeklagten, Bobesch meinte gegenüber unserem Reporter, der Kater habe vor Allem seit dem Start des Kinofilms „Der gestiefelte Kater“ sehr frustriert und aggressiv gewirkt. Er sei der Meinung gewesen, die Rechte eines Katers mit Schuhwerk wären ihm gestolen worden und kündigte einen Rachefeldzug an. An anderer Stelle hatte „M“ auch erwähnt, er wolle ein Comeback versuchen und hätte sich für die Sendung „Dschungelkamp“ beworben, die ja bekanntlich alle alternden und vergessenen Schauspieler wieder recycelt. Liegt die Ursache seiner Aggression in der Ablehnung der Camp-Moderation?

13:40Uhr
Der Versuch, Mister „M“ zur Vernehmung zu holen schlug fehlt. Der Verdächtige ist anscheinend untergetaucht. Bei seinem Vermieter, Herrn Pepik gab er an, er wolle Geld wegen eines zerbrochenen Rahmtopfes auftreiben. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass „M“ sich ins Ausland absetzen möchte. Gerüchten zufolge hatte er schon früher Kontakt mit einem Zirkus Klutzki, den er möglicherweise wieder bei seiner Flucht verwenden möchte.

15:20Uhr
Rat- und Hoffnungslosigkeit machen sich bei der Sonderkommission breit. Seit dem (zugegebenemaßen etwas opulenten) Mittagessen ist die Luft aus bei den Ermittlern raus. Berichten zufolge hat sich die Expertenkommission im Besprechungsraum zurückgezogen um über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Besonders bei den Spezialisten Rex, Lassie und Leon scheint Ratlosigkeit zu herrschen, wie sonst ist es zu erklären, dass Rex schon seit über einer Stunde hektisch nach Wurstbrötchen sucht, Lassie nur noch an der Hintertüre kratzt und Leon – unter dem Vorwand zu recherchieren unter dem Tisch döst? Wir sind gespannt, ob der Täter der ruchlosen Tat trotzdem noch dingfest gemacht wird.

17:20Uhr
Hier in der Sonderkommission geht gar nichts mehr. Frustration und Lustlosigkeit macht sich breit, anscheinend weigert sich auch das Opfer mit den Ermittlern zusammen zu arbeiten. „Blöde Krähe, die behindert hier absichtlich unsere Arbeit“ äusserte sich ein Mitglied der Einsatztruppe uns gegenüber. Tatsächlich meldet auch Professor Tibatong, dass der traumatisierte Vogel bislang nicht gesprochen hat. Ratlosigkeit allerorten und erste Stimmen werden laut, die eine Einstellung des Verfahrens fordern. „Schliesslich ist ja eigentlich nicht passiert“ meint der österreichische Spezialist Rex und schiebt dabei mit der linken hinteren Pfote eine leere Katzenfutterdose unter die Kommode.
Sollte dieses Verbrechen tatsächlich ungesühnt bleiben? Kaum zu glauben, aber nach der Stimmung die hier herrscht erscheint das Unfassbare möglich. Auch die TV-Sendung XY hat den Fall abgelehnt und es erscheint immer wahrscheinlicher, dass „M“ mit seiner brutalen Tat durchkommt.
Den Berichterstatter beschleicht hierbei der Verdacht, dass wir es mit einem üblen Fall von Vertuschung, Verdunklung und Bestechung zu tun haben. Warum wirken die Ermittler so zufrieden? Warum liegen hier überall leere Katzenfutterdosen herum und warum blinkt die Lampe des Anrufbeantworters so hektisch?

Jan 122012
 

Da ich momentan meine Bildersammlung auf den 1&1 Onlinespeicher sichere (geschätzte Dauer: 20 Tage)
wird mir wieder einmal bewusst, wie viele Fotos hier herumliegen und ich stelle mir die Frage: Was mache ich eigentlich damit?

Wir kaufen und verschicken gerne Postkarten, mit schönen Bildern und Sprüchen, doch meistens hat man keine passenden Karten zuhause. Was liegt also näher, als eigene Postkarten zu verwenden?
Ein Blick auf die Seiten der vielen Druckanbieter ernüchtert allerdings etwas. Einzelexemplare sind 1. zu teuer und brauchen 2. zu lange um spontan Grüße zu verschicken.
Eine Auflage von 100 Karten mit demselben Motiv brauche ich auch nicht. Einzig Moo bietet die Möglichkeit, Kleinauflagen mit unterschiedlichen Motiven zu verwenden.

Vom Sheepshirts-Projekt kenne ich den Anbieter Pokamax, welcher anbietet Karten mit eigenen Motiven online zu versenden. Ich habe den Service schon einige Male für spontane Grüße genutzt, wenn keine Zeit war, eine Karte zu kaufen und zum Briefkasten zu bringen.

Was mit Schafen geht, sollte mit meinen Fotos auch gehen, deshalb habe ich nun eine Seite eingerichtet über die sich bequem Online-Postkarten mit meinen Motiven versenden lassen.
Den Anfang mache ich mit einer Geburtstagskarte.



„Älter werden ist die einzige Möglichkeit zu überleben“

Vielleicht braucht Ihr ja auch einmal einen schnellen Geburtstagsgruß 😉