Mrz 102011
 

Eigentlich wollte… Damit fangen viele endlos lange Geschichten an.
Ich hoffe, diese wird anders, denn eigentlich wollte ich nicht groß in die E10 Diskussion einsteigen, aber irgendwann wird der Unsinn, den man zu hören und zu lesen bekommt so groß, dann muss es einfach raus.

E10 sollte doch unserer Umwelt zugute kommen, warum wird das nun so abgelehnt?

Gut, über technische Gründe will ich mich ja gar nicht weiter auslassen, sollen doch die Fachleute untersuchen, ob eine Maschine, die hochaggressives Benzin verarbeitet mit Alkohol Probleme bekommt. Wäre nicht der einzige Fall wo Alkohol Probleme macht… Dass es geht, beweisen einzelne Hersteller, der Fahrzeuge sogar mit 85%Ethanol zurechtkommen.

Aber wenn ich Argumente wie „ökologischer Unsinn“ und „künstliche Preistreiberei“ höre, werde ich doch etwas nachdenklich. Warum soll es ökologisch schlechter sein, etwas lokal auf den Feldern anzubauen und diesen Rohstoff zu nutzen als eine Rohstoffquelle, die zwar in unbekanntem, aber dennoch endlichen Ausmaß zur Verfügung steht auszubeuten und diesen Rohstoff über riesige Strecken zu transportieren, wobei bei Herstellung und Transport durch Unglücksfälle noch ein Vielfaches an Natur geschädigt wird?

Seitdem ich das Buch von Andreas Eschbach: „Ausgebrannt“ gelesen habe bin ich in dieser Hinsicht sehr nachdenklich geworden.

Oft hört man, dass der Agro-Treibstoff, wenn man die Herstellung mit einbezieht, mehr CO2 erzeugen würde als Erdöl-Produkte, jedoch wird hier der Umstand vernachlässigt, dass bei der Verbrennung von Biosprit zwar gleich viel CO2 wie bei fossilem Treibstoff entsteht . Allerdings wurde dieses CO2 zuvor beim Wachstum der Pflanze aus der Luft geholt. Es würde ebenso freigesetzt werden, wenn die Pflanze einfach verrottet. Daher spricht man von CO2-Neutralität. Die Arbeitsgeräte zur Erzeugung könnten wiederun auch mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden, wodurch hier ebenfalls eine CO2-Neutralität entsteht.

Auch das Argument dass hier Nahrungsmittel verbrannt werden, während in anderen Ländern die Menschen hungern will mir nicht so recht schmecken. Zu gut kann ich mich an Berichte erinnern, wo wieder einmal tonnenweise Lebensmittel einfach vernichtet wurden um ein Überangebot zu bereinigen und die Preise stabil zu halten.
Nun wird das Überangebot halt zu Alkohol verarbeitet und genutzt, wobei die produzierenden Bauern endlich wieder einmal von Ihrer Arbeit leben können und nicht nur durch Subventionen existieren.
Heutzutage wird anscheinend ein noch Großteil des Industrie- und Treibstoffalkohols aus Zuckerrüben gewonnen und so tatsächlich Ackerfläche und potentielle Lebensmittel zur Treibstoffgewinnung verbraucht.

Aber schon die sogenannte zweite Generation der Industriealkohole will statt Energiepflanzen landwirtschaftliche Abfallprodukte (Stroh, Pflanzenreste, Sägemehl) als Basis verwenden. Scheinbar sind diese Konzepte nicht mehr pure Fiktion sondern in greifbarer Nähe, wenn ich mir die Präsentation der Fa. Hallein so ansehe. Hier soll Ethanol aus Fichten-Sulfit-Ablauge durch Fermentation von Reststoffen der Zellstoffproduktion (Ligno-Cellulose) ein zusätzliches Standbein der Papierherstellung werden. Es werden also reine Abfallprodukte verwendet und zumindestens Herr Harbring, der Author der Präsentation erachtet die Ethanolgewinnung als wirtschaftlich: Zitat:
Wirtschaftlich: Der Rohstoff für die Ethanol-Produktion ist preisgünstig, während alle anderen Ethanol-Produzenten hohe Rohstoffkosten haben. Lediglich die Heizwertminderung der Ablauge ist zu berücksichtigen.

Auch andere, effizientere Energiepflanzen sind im Gespräch, wie z.B Algen oder die Jatropha-Pflanze,

wobei ich Algen, auch die dritte Generation genannt, am interessantesten finde.

Unter Zugabe von Kohlendioxid und kleineren Düngermengen wachsen die Algen in vertikalen Kunststoffbehältern unter Einfluss von reichlich Sonnenlicht heran. Die Ölproduktion soll 100- bis 200-mal höher liegen als bei herkömmlichen ölhaltigen Pflanzen und Samen, erwartet Doug Frater, Chef von Global Green Solutions. Der Wasserbedarf ist im Vergleich zur Bewässerung von zum Beispiel Maisfeldern gering. Dagegen ist der Verbrauch an Kohlendioxid mit 1,3 bis 1,8 Tonnen je Tonne Algen hoch. Nach der Ölernte können die Algenüberreste als Tierfutter oder Dünger verkauft werden.

Die Menschheit ist erfinderisch und das um so mehr, je größer der Druck durch die Verhältnisse wird. In diesem Sinne mag die Herstellung des Alkohols für den E10-Kraftstoff momentan noch nicht nachhaltig ökologisch sein, aber die steigende Nachfrage wird auch die Entwicklungen zur Verbesserung der zweiten Generation an Agro-Kraftstoffen vorantreiben und was dort in den Tanks vergoren wird, mochte mit Sicherheit kein Mensch essen.


Mein Fazit: „Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es“ und: „Jede weite Reise beginnt mit dem ersten Schritt“
Ich lasse mich mit dem Schritt E10 auf die Reise zum nachwachsenden Treibstoff ein.

  One Response to “E10 oder: „Es gibt nichts Gutes – ausser man tut es“”

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