Jul 222009
 

Gefunden bei Schnapsbrenner.at – kurz und knapp.
Die Mengen passen in einen 10-Liter Topf:

– 3 kg Gerstenmalz mit 6 Liter Wasser aufgiessen
– 15 min. 55 Grad
– 30 min. 65 Grad
– 30 min. 72 Grad
– 30 min. 78 Grad

Dann sollte aus der Stärke Zucker geworden sein.
Abfiltern (Nudelsieb reicht)und erneut mit 4 Liter heissem Wasser aufgiesen und wieder abfiltern.
Alles 10 minuten Kochen.
Abkühlen lassen.
Mit Bierhefe vergären (dauert ca. 3 Tage)

Dann doppelt brennen, aber entweder langsam oder mit Silikonöl, weil es sonst überschäumt.

Destillat unverdünnt mit Eichestücke lagern.

Jul 192009
 

Nachdem unser Weichselbaum über und über voller Kirschen hängt, habe ich beschlossen, dieses Jahr mal wieder einen Sauerkirschenwein anzusetzen. Früher hatte ich das öfter gemacht, aber die entstehenden Mengen wurden irgendwann nicht mehr getrunken und die Erzeugnisse und Utensilien gerieten im Keller in Vergessenheit.

Milleniumsedition Weichselwein

Doch in diesem Megafruchtsommer hat mich die alte Leidenschaft wieder gepackt.Dazu kam ein Buch, das ich entdeckt hatte: Schnapsbrennen als Hobby und plötzlich war sie wieder da, die alte Leidenschaft, die Erinnerung an frühere Projekte, den Pflaumendessertwein mit Zimt, den (leider nicht besonders schmackhaften) Traubenwein von der Südfassade, die Apfelmostereien und letztlich der erste gescheiterte Versuch, selbst Bier zu brauen.

Meine „Fachbibliothek war schnell wiederhervorgekramt. In meiner Jugend die war das Kitzinger Weinbuch meine Weinbibel (eigentlich war damals der Rhabarberwein auch lecker!) mittlerweile besitze ich auch Wein hausgemacht und Bier brauen in meiner Bibliothek.

Schliesslich entdeckte ich beim Stöbern in den Tiefen des Kellers einen vergessenen Ballon mit Weichselkirschenansatz von…? Tja wann war das? muss wohl 5 – 6 Jahre her sein. Oberflächlich kein Schimmel, kein Film oder sonstwas zu sehen, also nahm ich mutig den Schlauch und begann abzuziehen. Ein Geschmacksprobe erbrachte ein durchaus trinkbares Ergebnis. Altekirsche

Manche beschreiben einen Sherryähnlichen Geschmack ja als Zeichen überlagerten Weines, ich denke aber, ein Kirschenwein darf diesen Geschmack haben. Tja, nun sollte man eben brennen können…

Leider beschränkt sich dieses Thema aufgrund der deutschen Gesetzgebung auf rein theoretische, bzw. experimetielle Grenzen, denn das Zollamt ist streng und mit 0,5l – Destillen, die hier erlaubt sind, lässt sich nicht wirklich viel anfangen. Aber vielleicht hat diese Aktion ja irgendwann einmal Erfolg, es schadet also nichts, sich schon mal theoretisch damit zu befassen.
Bei den Recherchen im Internet stiess ich auf viele viele Links und deshalb öffne ich diesem vergessenen Hobby nun eine eigene Kategorie.

Mittlerweile blubbert der neue Weichselwein 2009 vor sich hin, die stürmische Gärung hat schon eingesetzt und ich bin froh, den alten – aus der Toscana mitgebrachten Ballon  eingesetzt zu haben, denn die Schaumentwicklung ist gewaltig.

Weichselansatz09

Auch einen Gärstarter für weitere Verwendung habe ich angesetzt um für das diesjährige Überangebot gerüstet zu sein.

Gärstarter09

Wenn von den Johannisbeeren 20 Gläser Gelee im Vorratskeller liegen und auch einige eingefroren sind, werden die Restlichen Sträucher für mich zur Weinbereitung freigegeben. Auch unser alter Apfelbaum in der Ecke will es uns wohl nochmal beweisen, und dann habe ich neulich am Waldrand Schlehen und Ebereschen…

Sie ist wieder da, die Leidenschaft!