Mrz 112012
 

Die Flagge Italiens („tricolore“, „bandiera italiana“) ist dreifarbig mit – vom Mast angefangen – je einem senk­rech­ten grünen, weißen und roten Streifen. Es waren ursprünglich die Farben der Mai­länder Stadtmiliz, die 1796 nach dem Ein­marsch der Franzosen in die Lom­bar­dei über­nom­men wurden. Die Transpadanische Republik nahm diese Flagge an, die auch von den Nachfolgestaaten ver­wen­det wurde. Napoleon selbst hatte die Standarte ent­wor­fen, indem er die Far­ben der Truppe wie die fran­zö­sische Trikolore anordnete, nur eben Grün an Stelle von Blau. 1848 wurde die Sandarte vom Königreich Sardinien wieder übernommen. 1861 wurde sie Nationalflagge des neu entstandenen Italie­ni­schen Königreich.
Über die Bedeutung der Farben gibt es mehrere Aussagen:
Grün = Die Farbe von Italiens Ebenen
Weiß = Der Schnee auf Italiens Bergen
Rot = Das Blut der gefallenen
Eine weitere Interpretation:
Grün = Die Farbe der Hoffnung
Weiß = Die Farbe des Glaubens
Rot = Die Farbe des Mitleids und der Barmherzigkeit
In einer Rede, die Giosuè Carducci 1897 in Reggio Emilia zum hundertsten Jubiläum des Trikolore hielt wird folgende Deutung erwähnt:
„…il bianco, la fede serena alle idee che fanno divina l‘ anima nella costanza dei savi; il verde, la perpetua rifioritura della speranza a frutto di bene nella gioventù de‘ poeti; il rosso, la passione ed il sangue dei martiri e degli eroi…“
„…Weiß, der unbeschwerte Glaube an die Ideen, die die Seele göttlich machen in der Beständigkeit der Weisen; Grün, das dauerhafte Blühen der Hoffnung zum Guten in der Jugend der Dichter; Rot, die Leidenschaft und das Blut unserer Gefallenen und Hel­den…“

Schon seit einiger Zeit plane ich eine Seife mit den italienischen Landesfarben: grün-weiss-rot, Natürlich hauptsächlich, weil ich damit im italienisch-Kurs etwas angeben möchte ;). Als Schichtseife sollte das in meiner Seifenform ohne weiteres machbar sein, nur vor dem Aufwand, mit 3 Töpfen und 3 unterschiedlichen Seifen, samt Duft und unterschiedlichen Farben hatte ich etwas Angst. Die Farben wollte ich dabei mit möglichst wenig Einsatz von Farbpigmenten zustande bringen.

ob es wohl weiss wird?


Weiss, das ist einfach. Mit weissen Seifen habe ich ja in der Vergangenheit schon Erfahrungen gesammelt.
Die weisse Schicht setzt sich deshalb zusammen aus:
Babassuöl, Kokosnussfett, Frittierstange (Palmöl und Rapsöl) Reiskeimöl und Rizinussöl. Das sollte erfahrungsgemäss schön weiss werden, als Flüssigkeit habe ich dann natürlich Milch genommen.

Grün?


In der grünen Schicht hätte ich gerne Lorbeeröl genommen, stellte aber fest, dass ich das bei meiner letzten Bestellung zwr vorhatte, dann aber doch vergessen habe. Die grüne Schicht setzt sich nun zusammen aus:
Babassuöl, Hanföl (schön grün), Kokosnussfett, Frittierstange (Palmöl und Rapsöl), Olivenöl (auch grünlich) und Rizinussöl. Der Farbe habe ich mit etwas grüner Tonerde nachgeholfen – Spinat wäre mir lieber gewesen, aber der war natürlich auch aus…

eindeutig rot

Für die rote Schicht musste ich dann doch etwas in die Farbkiste langen; Da ich kein rotes Palmöl hatte, habe ich Annattosamen mit ein Wenig rotem Farbpigment zum Färben angerührt. Als Fette habe ich verwendet:
Kokosnussfett, Frittierstange (Palmöl und Rapsöl), Olivenöl, Rizinussöl und Traubenkernöl.

Auch über den Duft einer solchen Seife habe ich mir lange Gedanken gemacht – wonach riecht Italien? Umfragen ergaben viele Unterschiedliche Vorschläge, aber auch einige Gemeinsamkeiten: Pinien, Rosmarin und Zitronen. (Meer auch, aber ich wusste nicht genau, woher ich den Duft von Salzwasser, faulendem Seetang und Fisch hernehmen sollte)

Also habe ich die grüne Schicht mit einer Mischung aus 80% Latschenkiefer (Pinie war nicht zu kriegen) und 20% Rosmarin, die weisse Schicht mit Zitrone und die rote Schicht mit 80% Rosmarin und 20% Latschenkiefer beduftet. Theoretisch hätte ich bestimmt auch alles zusammenschütten können, wenn überhaupt etwas vom Duft übrigbleibt, wird der sich ja doch vermischen.

Die Arbeit mit 3 unterschiedlichen Fettmischungen war ungewohnt – ich habe mir zur Sicherheit die Töpfe markiert, denn meine größte Angst war, die Mischungen zu verwechseln.

Mit den Resten habe ich eine neue Form bestückt, in der ich nun prima die Entwicklung der Farben beobachten kann. Sie sind zwar etwas blass und pastellig geworden, aber wenn sie so bleiben bin ich zufrieden.

 Leave a Reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

(required)

(required)