werner

Nov 252010
 

Angeregt durch verschiedenste Meldungen, Werbespam und Berichte habe nun auch ich einmal meine Preise verglichen. Derzeit beziehe ich Strom und Gas von den Stadtwerken Augsburg und war damit auch immer zufrieden.
Ein Vergleich vor etlichen Monaten hat mich darin bestätigt auch bei diesem Anbieter zu bleiben. Die Stadtwerke bieten Arbeitsplätze in der Region und betreiben etliche Wasserkraftwerke in der Umgebung und investieren in die Infrastruktur und etliche Hilfsprojekte in meiner Heimatstadt.

Das ungeliebte Kernkraftwerk Gundremmingen hingegen gehört, laut Wikipedia zu RWE.

Nach Auskunft der Seite Stromauskunft beträgt der Stromanteil aus Nuklearenergie bei den Stadtwerken Augsburg 14%, der Anteil aus regenerativen Quellen 29%.
Ohne Vergleich ist dieser Wert natürlich nicht aussagekräftig.
Ich nehme deshalb als Vergleich meinen jüngsten Test, eine Firma Energen Sued und finden einen Stromanteil aus Nuklearenergie von 25%, der Anteil aus regenerativen Quellen beträgt hier hingegen nur 16%. Der Anteil aus Fossilen Energieträgern ist bei beiden Anbietern mit 59% gleich.
Ein kurzer Check des bekannten Anbieters Yellow Strom zeigt mir die gleiche Verteilung.
Auch die RWE arbeitet mit fast dem selben Strommix.

Es wäre für mich also kontraproduktiv, auf der einen Seite an der E-Mail Aktion gegen die Laufzeitverlängerung der AKW’s teilzunehmen, auf der anderen Seite jedoch beim Stromanbieter zu geizen.

Trotzdem sind fast 600Euro Strom- und Gasersparnis eine Menge Geld für mich und deshalb will ich es genau wissen.

Ich habe deshalb heute folgenden Text per E-Mail an die Stadtwerke Augsburg gesendet:

———- Ursprüngliche Nachricht ———-
Von: „xxxxxxx@xxxxxx.de“
An: gewerbekunden@stawa.de
Datum: 25. November 2010 um 16:07
Betreff: Strompreisvergleich

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf teils massive Belästigung durch Mail, Bekannte und andere Werbung hin, habe nun auch ich einen Stromvergleich gemacht. Eigentlich in der Erwartung, eine Bestätigung dafür zu bekommen, dass wir mit den Stadtwerken gut bedient sind.

Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass uns dieser Anbieter einen Preis nennt, der um den, für uns nicht unerheblichen Betrag von ca. 400Euro / Jahr unter dem Angebot der Stadtwerke liegt.

Zusammen mit einem Preis für Gas würde die Ersparnis sogar bei 500Euro /Jahr liegen, eine Summe, für die ich schon fast eine Woche Urlaub machen könnte.

Da ich normalerweise nicht der Devise „Geiz ist geil“ folge, sondern versuche weiter zu denken, bitte ich Sie mir Gründe zu nennen, warum ich trotzdem bei den Stadtwerken bleiben sollte.

Ich bin mir sicher, die Thematik ist Ihnen nicht unbekannt.

Meine Kundennummer bei Ihnen lautet xxxxxxxxxxx

Das Preisblatt Ihres Konkurrenten finden Sie unter folgender Adresse: http://www.energensued.homepage.t-online.de/media/f9993e999dbdee6bffff8054fffffff0.pdf

Mein Stromverbrauch im letzten Jahr betrug 8704 kwh, der Gasverbrauch 47123kwh

Mit freundlichen Grüßen

Natürlich muss jeder seinen Weg selber finden, nachdem ich mich jedoch an den o.g. Kampagnen gegen die Laufzeitverlängerung beteiligt habe, denke ich wäre ein Wechsel nicht konsequent.
Ich bin sehr gespannt auf die Antwort der Stadtwerke und werde sie auf jeden Fall hier veröffentlichen.

Nov 222010
 

Ich hab’s doch getan. Lange habe ich überlegt, ernten oder nicht ernten; Nun hat es mich doch gepackt, ich konnte diese seltenen Früchte nicht am Strauch hängen lassen.



Die Mispel fasziniert mich, seitdem ich die beiden herrenlosen Büsche letztes Jahr entdeckt habe.
Viel tragen sie ja nicht, die beiden, vermutlich ist der Standort unter großen Bäumen eher suboptimal. Trotzdem hat des Eichhörnchen in mir ca. 1,5 kg der Früchte mit nach Hause gebracht, die nun auf Ideen warten, was daraus werden könnte.


Die Früchte der Mispel sehen eher unscheinbar aus, doch hat diese Pflanze, die ursprünglich aus Vorderasien kommt, eine lange Geschichte in unseren Gärten und geriet erst seit relativ kurzer Zeit in Vergessenheit.
Verschieden Namen für die Früchte des Großstrauches habe ich entdeckt. Am Besten gefiel mir die Bezeichnung „Hundsärschle“.
Bei der, von mir gefundenen Sorte handelt es sich vermutlich um die Mespilus germanica daneben soll es noch die japanische Wollmispel geben, welche wesentlich größere und süßere Früchte tragen soll.


Der Erntezeitpunkt Ende November war optimal. Die Früchte hatten die ersten Frostperioden hinter sich und das Fruchtfleisch weich und teigig. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Mispeln wären verfault, jedoch ist die weiche Konsistenz genau richtig zum weiterverarbeiten. Die Mispel verströmen einen Duft, der an Zitronen, Birnen oder Bratapfel erinnert.
Verwendungsmöglichkeiten der zartduftenden Früchte:
MISPEL-MARMELADE
MISPEL-QUITTEN-GELEE
MISPEL-ORANGEN-KOMPOTT
MISPELWEIN
MISPELLIKÖR

Nov 212010
 

An manchen Tagen im Herbst sitzt das Eichhörnchen nach einem schweren Eichhörnchentag in seiner Schatzkammer und freut sich einfach nur an seinen Schätzen:
Da sind die „flüssigen Kostbarkeiten“ die später noch weiterbearbeitet werden müssen –


Pflaumenwein,Schlehenwein, Mirabellenwein, Kirschwein ein wenig Traubenmost, Holunderwein, ein Restchen Honigmet und Apfelwein. Trocken wird der Winter nicht werden!
Himbeeressig, getrocknete Kräuter und Mirabellen, verschiedene Marmeladen und Gelees…

Das Traubengelee bringt Erinnerung an den Sommerurlaub am Gardasee,

das Himbeergelee trägt die Erinnerung an jenen Samstag mit sich, an welchem wir buchstäblich den letzten Pflücktag in der Himbeerplantage erwischt haben.

Und die Mirabellenmarmelade ist gleichzeitig mit der Erinnerung an die gemeinsame Leseaktion bei Günther behaftet.

Eigentlich könnte das Eichhörnchen sich zufrieden zurücklehnen, wenn da nicht lästige Mitbewohner hartnäckig an den gesammelten Vorräten zehren würden und wenn da nicht im Garten noch die letzten Äpfel aufzuarbeiten wären, sowie die restlichen Quitten auf den Einsatz harren würden. Und dann waren da noch die beiden Mispelbüschen… Ob es möglicherweise noch nicht zu spät für eine Ernte ist?

Nov 212010
 

Heute war wieder Eichhörnchentag. Es sollte an die Quitten gehen, von denen uns nette Menschen drei Kisten voll geschenkt haben. Derzeit stehen sie noch im Garten unterm Dach und dürfen etwas nachreifen. Quitten mögen das und dürfen gerne etwas Frost bekommen.
Damit man die steinharten Dinger verarbeiten kann sollten sie schon mal durchgefroren sein – das kann auch in der Tiefkühltruhe passieren, dann aber mindestens 2 Wochen, sonst müssen sie gekocht werden.
Da ich heute Gelee machen will, kommen die Quitten sowieso in den Dampfentsafter also muss es ohne die Truhe gehen, die ist nämlich voll!
Beim Stöbern auf der Suche nach einem Plätzchen entdecke ich noch die Schlehen, die können heute auch raus. Ein Teil soll auch zu Gelee verarbeitet werden, der Rest wandert in den Schlehenwein.
Für das Schlehengelee setze ich 500g Schlehen mit einem halben Liter Wasser an und lasse das Ganze auf ganz schwacher Flamme ca. 2 Stunden vor sich hin köcheln, damit die Schlehen weich werden.

Schlehen kochen

In der Zwischenzeit nehme ich mir die Quitten vor. Diese müssen eigentlich nur abgerieben und geviertelt werden. Abreiben ist wichtig, da der Flaum Bitterstoffe enthält. Nachdem ich neulich über die Heilkräfte der Quittenkerne gelesen habe, nehme ich mir vor, diese Kerne heuer einmal auszupulen um sie trocken aufzuheben.

Quittenkerne


Der Schleim aus den gequollenen Kernen soll bei Verbrennungen, rissiger Haut, wunden Lippen sowie entzündeten Augen helfen. Ausserdem soll das Lutschen von Quittenkernen bei rauhem Hals und Reizhusten helfen, beides Dinge die mich im Winter des öfteren furchtbar nerven.
Also mache ich mich tapfer daran ca. 3 Kilo Quitten zu schneiden und zu entkernen.

Die geschnittenen Quittenviertel bewahre ich in der Tiefkühltruhe auf (da wo die Schlehen waren) bis ich eine Füllung für den Damfentsafter zusammen habe.


Nach 1 1/2 Stunden liegen die letzten Quitten (aus der heutigen Partie) vor mir.

Nach altem schwarzwälder Rezept kommen in das Quittengelee auf 2/3 Quitten auch noch 1/3 Äpfel. Da ich die für den Dampfentsafter jedoch nur grob säubern und nicht entkernen muss ist auch das schnell geschaft und der Dampftopf kann beladen werden.


Dann kam unser Star zum Einsatz, der Kochstar Multitopf. Beinahe hätte ich ihn weggeschmissen, da die Ergebnisse immer mickriger wurden und der ganze Dampfdruck nach draussen ging. Als ich jedoch die Neupreise gesehen habe, machte ich mich lieber auf die Suche nach Ersatzteilen, welche ich schliesslich bei der Firma Holzeis entdeckte. Ausgerüstet mit einem Satz neuer Dichtungen arbeitet der Entsafter nun wieder wie neu. Heute lieferte er mir aus zwei Füllungen ca. 2,5 Liter Quittensaft für’s Gelee

In der Zwischenzeit kamen die Schlehen zum Abtropfen in ein Sieb, das ich mit einem Küchentuch als Filter ausgelegt hatte. Diese Küchentücher sind ein perfekter Ersatz für die, so oft zitierte Mullwindel, die eigentlich keiner mehr kennt.


Knapp 500 ml Schlehensaft mischte ich mit 300g Gelierzucker und füllte damit meine letzten 6 Portionsgläser. Moment – Und die Quitten? Eigentlich hätte heute eine Lieferung mit neuen Gläsern der Fa. Lipfert kommen sollen. Nur dort habe ich bisher die netten kleinen 100ml Portionsgläschen zu einem sagenhaft günstigen Preis bekommen. Freilich muss man immer eine Verpackungseinheit abnehmen, aber 80 Gläser sind schneller weg, als man denkt!
Wenn man natürlich auf die Lieferung wartet, lässt einen der Paketdienst im Stich. Ich fülle also den Quittensaft in eine Flasche um ihn bis Montag kühl zu stellen. In der Zwischenzeit habe ich noch eine kleine Ladung Äpfel mit Schlehen dampfentsaftet (diesmal 2 Teile Äpfel auf 1 Teil Schlehen), weil mir der Gedanke kam, dass diese Mischung auch recht lecker sein könnte. Also kommt dieser Saft auch in die Flasche und harrt auf den Montag.
Die restlichen Schlehen werden, nachdem sie aufgetaut sind


mit der Hand zermanscht und zum, bereits angesetzten Schlehenwein dazugemischt. Damit ist der 10 Liter Ballon sehr voll und ich hoffe darauf, dass Schlehen normalerweise recht gemächlich gären.
Zwischenzeitlich ist der Rest der entsafteten Quitten abgekühlt und riecht immer noch sehr kräftig nach Quitte. Ich wage ein Experiment und zermansche die Reste mit 1 Kilo Zucker und etwas Wasser im Mixer. In einen 10 l Ballon gefüllt erreicht dieser perfekte 4/5 Füllhöhe. Etwas Gärhefe dazu, einen Gärverschluss drauf und ab damit in den Wäschekeller. Mal sehen, ob da was trinkbares draus wird und wenn nicht, ist auch nicht viel kaputt. Mittlerweile muss ich schon auf meinen einzigen Glasrörchen – Gärverschluss zurückgreifen, den ich eigentlich nur zu musealen Zwecken habe.
Am Ende des Tages sieht also die Ausbeute eigentlich eher mager aus:


Sobald die Glaslieferung eingetroffen ist, wird sich das allerdings schnell ändern. Ich könnte ja andere Gläschen nehmen, aber die 100ml haben sich so gut bewährt, für den Frühstückstisch oder als Geschenk, dass ich eigentlich keine Anderen mehr haben möchte und dafür muss ich dann halt etwas warten.

Nov 082010
 

An jedem Wochenende werfen fleissige Menschen mir ein Werbepaket in den Briefkasten.
Da ich das ganz amüsant finde und am Sonntag meistens auch Zeit habe, schaue ich mir meistens den Packen Recycling-Papier an. Manchmal kann es auch Montags werden, besonders wenn, so wie gestern alles nassgeregnet ist und erstmal wieder trocknen muss.
Heute morgen schlage ich also eines der Blättchen auf und sehe saisontypisch Weihnachtsdekoartikel vor mir. Ich finde das oft sehr übertrieben und kitschig was so angeboten wird, normalerweise mag ich eher die einfachen und natürlichen Dekorationen. Daher fiel mein Blick wohl auch sofort auf folgende Anzeige:


Das ist allerdings sehr bescheuert natürlich und ausserdem eine prima Geschäftsidee! Leute, das Geld liegt auf der Straße dem Waldweg!

Ich habe dann heute morgen beim Gassi – Gehen mal Ausschau gehalten und den Beginn meines zukünftigen Reichtums festgehalten – sozusagen wie Dagobert seinen allerersten Taler.