Gestern, bei sch�nstem Sonneschein, habe ich wieder einmal erlebt, warum ich Ganzjahreskennzeichen fahre.
So gegen 11Uhr wurde ich, beim Blick aus dem Fenster immer unruhiger. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, die Dicke stand, nach dem Umfaller wiederhergestellt unter der Plane vor der T�r; „Soll ich – oder soll ich nicht?“
Was f�r eine Frage. Ich kramte die Lederklamotten, die doch tats�chlich schon eine kleine Staubschicht angesetzt hatten vom Garderobenschrank, befreite die K von Ihrem Schlafdeckchen und startete mit dem Vorsatz eine kleine Bewegungsrunde gegen Stillstandssch�den einzulegen. Nur mal �ber Bobingen, K�nigsbrunn und abschliessend ein schnelles T�nzchen auf der B17 wieder zur�ck.
Bei Bobingen h�ngte ich eine Verl�ngerung �ber Gro�aitingen an und bog dann, im Kreisverkehr spontan in Richtung Schwabm�nchen ab. Die Luft war angenehm, der Motor schnurrte und die bunte Herbstlandschaft flog vorbei. Auf der Piste waren kaum Dosen unterwegs und mit einem Mal meldete sich der durstige Tank mit einem roten L�mpchen.
An der Tanke dann die Erkenntnis: Wenn ich sie jetzt so vollgetankt abstelle, k�nnte durch die Sonneneinstrahlung der Treibstoff, den Naturgesetzen folgend sich ausdehnen, �berlaufen und schwerste Umweltsch�den hervorrufen. Das konnte ich auf keinen Fall riskieren, ist doch das Fortbestehen der Menschheit auch ohne solche Unachtsamkeiten mit den Bedrohungen durch die Schweinegrippe schon gen�gend gef�hrdet.
Also nahm ich die n�chste Abzweigung Richtung Buchlohe zum Wohle der Menschheit unter die R�der.
Nebenbei wollte ich dann auch das neueste Ausbaust�ck der B17 von Landsberg nach Klosterlechfeld besichtigen. Man weiss ja nie, wann man so eine Ortskenntnis dringend ben�tigt!
Bei Buchlohe ging es darum auf die Autobahn, rechter Hand zum Greifen nahe die Alpen. Von der B12 kam eine dicke K1200LT mit gem�chlichen 150kmh herein, ich bewunderte sie im Vorbeifahren.
Dann die neue Abzweigung Richtung Augsburg: Da hies es aufpassen, um die richtige Richtung zu erwischen. Beim Einbiegen auf die B17 bemerkte ich etwas Honda – oder Triumph �hnliches ebenfalls an der Einfahrt aus Richtung M�nchen kommen. Ab November fallen zweiradfahrende Kollegen doch wieder etwaas mehr auf.
Egal, weiter geht’s auf die bolzengerade, neue zweispurige Bahn.
Beim n�chsten schnellen Blick in den R�ckspiegel n�herte sich einen einzelner Scheinwerfer rasend schnell.
Der LT-Fahrer hatte wohl inzwischen das Kabel des F�hns vom Gaszug entwirrt und nun ordentlich am Griff gerissen. Naja, ist ja eine 1200er, da sind auch die LT Schlachtschiffe ordentlich schnell…
Im n�chsten Augenblick sah ich dann ebenfalls im R�ckspiegel den Scheinwerfer des Joghurtbechers nach oben rucken und sich mit steigender Geschwindigkeit ebenfalls n�hern. Dann war er auch schon vorbei, hatte offenbar die Verfolgung der Schrankwand aufgenommen, vielleicht hatte er gesehen, dass im Bordfernsehen der LT gerade das Mutantenstadl oder etwas �hnliches lief.
Es verstimmte mich dann doch etwas, dass hier anscheinend jeder glaubte, nur weil meine alte Dame stolze 23 Jahre auf dem Buckel hat, k�nnte man sie links, bzw rechts liegen lassen und so bewegte sich meine Gashand mehr aus Reflex ruckartig ebenfalls nach unten.
Fairerweise muss ich noch sagen, dass die LT �usserst STVO – konform fuhr und deshalb bei der n�chsten Geschwindigkeitsbegrenzun hinter mir blieb; Es ist doch erstaunlich, wie sich die Bremsen weiterentwickelt haben – mir gelang es jedenfalls nicht so schnell die Geschwindigkeit wieder herunterzubremsen und so sauste ich hinter dem Japaner an der Telefonzelle vorbei.
Dann allerdings kam mehr und mehr Dosenverkehr auf – vermutlich hatten die Friedh�fe geschlossen und so wurde unsere kleine Wettfahrt j�h auseinandergerissen. Einige Autol�ngen vor mir sah ich den unbekannten Racingteilnehmer noch sich durch die Reihen schl�ngeln, als ich die Ausfahrt nach Haunstetten nahm und mich ruhig und langsam, mit knisterndem Auspuff der heimatlichen Garage n�herte.