Feb 072011
 

Neben viel Arbeit im und am Haus hat das Wochenende auch wieder neue Literatur gebracht.
Da ich mit den Seifenfarben so meine Schwierigkeiten habe und wir ausserdem auch versuchen wollen Filzwolle selbst mit natürlichen Farben zu färben, haben wir uns das Buch Naturfarben auf Wolle und Seide – Färben ohne giftige Zusätze zugelegt.
Zwar war noch keine Zeit sich einzulesen, aber für einen ersten Überblick reicht es schon mal.
Neben einem interessanten Vorwort der Autorin besteht das Buch aus einem, relativ knappen Praxisteil, in welchem aber die grundsätzlichen Techniken wie Kontaktfärben, Nuancieren, Stufenfärbung beschrieben sind. Auch die Behandlung der Färbedrogen wird erklärt.
Der überwiegende Teil des Buches besteht dann aber erfreulicherweise aus Pflanzenbeschreibungen und Färberezepten. Vieles davon haben wir im Garten, wie z.B. Salbei oder Frauenmantel, einige der Pflanzen habe ich auch schon im Wald beim Spaziergang entdeckt. Ich werde wohl in Zukunft immer mit einem großen Rucksack Gassi gehen…
Die zweite literarische Neuerwerbung ist eine echte Rarität. Es ist mir gelungen antiquarisch eines der seltenen Exemplare des Buches Die Kunst der Alchimisten von Mandy Aftel zu erwerben.
Bisher habe ich nur die Geschichte der Parfumherstellung gelesen. Aufgrund der vielen historischen Zitate ist das stellenweise etwas schwierig zu lesen, aber unheimlich spannend. Ich freue mich schon darauf, wenn ich hoffentlich bald Zeit habe mich mit dem praktischen Teil der Parfumherstellung zu befassen.

Jan 262011
 

Seit Oktober letzten Jahres mache ich einen VHS-Italienischkurs. Mittlerweile habe ich mich sogar schon für den zweiten Teil eingeschrieben, der bis Juli läuft. Ich mag einfach die italienische Sprache, den Klang, die Leichtigkeit aber auch die „gravitas“ der Italiener. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass wir Augsburger allesamt fußkranke Römer als Vorfahren haben, die den Rückweg nach Rom nicht mehr geschafft haben. 😉
Jeden Dienstag abend besuche ich also den Unterricht, mit mehr oder weniger guten Gefühlen. Die Situation erinnert anfangs ein Wenig an meine Schulzeit: Wieder einmal nicht soviel gelernt, wie ich eigentlich wollte – wieder einmal die Hausaufgabe vergessen… Doch sehr schnell verfliegen die unangenehmen Gefühle und ich tauche wieder ein in die Sprache. Hinterher sind natürlich die Vorsätze groß: „Dieses Mal werde ich jeden Tag meine Vokabeln üben, dieses Mal werde ich noch öfter die elektronischen Medien, die ich extra dafür angeschafft habe nutzen usw.“
Heute habe ich mir beim morgendlichen Spaziergang mit Hund im frisch verschneiten Wald etwas Neues ausgedacht:
Mindestens einmal in der Wochen möchte ich meine Anfängerkenntnisse nutzen und einen (kleinen) italienischen Blogbeitrag schreiben. Mal sehen, wie weit ich das durchhalte.

Jan 242011
 

Gerade eben zurück, von 3 Stunden stehen und warten in der Kälte, nur um dann meine n Mazda MPV fliegen zu sehen und dann hatte ich noch nicht mal meinen Foto dabei!

Was braucht man, um einige hundert Kilo Blech und Plastik zum Fliegen zu bringen?

1. Natürlich das Auto
2. Mehrere Söhne (notfalls reicht auch einer)
3. eine Riesenportion Schlampigkeit
4. Eine ADAC Plus Mitgliedschaft (geht aber auch ohne, nur teurer)
5. dicken Geldbeutel

Wie wird’s gemacht?

Man leihe seinen gehüteten Schatz aus Blech seinen Kindern zum Campen in den Sommerferien. dann heisst es geduldig warten, bis selbige Söhne den Verlust des Autoschlüssels in einer morastigen Wiese vermelden, die kurz darauf überflutet wurde.
Nun kommt die Portion Schlampigkeit in’s Spiel, denn nun schickt man nicht etwa seine Ableger zum Autohändler um einen Ersatzschlüssel zu besorgen, sondern gibt stattdessen den Zweitschlüssel aus der Hand, wohlwissend, dass die Schlüsselnummer nirgendwo vermerkt ist.
Anschliessend folgt wieder eine, mehr oder weniger große Wartezeit, bis auch dieser Zweitschlüssel von den Sprösslingen verloren wurde.
Nun zückt man seine ADAC – Karte und nimmt seinen Schlüsselservice in Anspruch. Der ADAC schickt dann ein mittelgroßes gelbes Fahrzeug, welches flugs ein paar nette kleine Gamaschen an die Räder hängt und den Koloss dann mit den daranhängenden Gurten an einem klitzekleinen Auslegerkran befestigt. Nur wenige Minuten später kann man seine Dose munter wie ein Vögelchen über die Strasse fliegen sehen.
Nun steht er in der Werkstatt auf dem Hof und vermutlich testet gerade der Azubi seine Fähigkeiten als Autoknacker. Ich hoffe und bange, dass sodann die Schlüsselnummer wie vermutet am Zündschloß ausfindig gemacht werden kann und die Nachschlüssel mich problemlos erreichen, ohne das Modul der Wegfahrsperre austauschen zu müssen.

Im letzten Akt des Schauspiels wird dann der dicke Geldbeutel in’s Spiel kommen….

Jan 132011
 

Seit einem halben Jahr ca. habe ich fast jede Woche ein Date mit einer hübschen jungen Italienerin. Elisa heisst sie, und sie ist Italienischlehrerin bei der VHS.
Nach langen und vielen guten Vorsätzen habe ich mich letzten Sommer zu einem Italienisch Grundkurs angemeldet. Allerdings ist es sehr schwer im Alltag zusätzlich eine neue Sprache zu erlernen, auch wenn sie mir so gut gefällt wie die italienische Sprache. Manche Vokabeln sind schon aus den vielen Urlauben im Gedächtnis geblieben, jedoch mit Grammatik- und Ausspracheregeln werden sie wieder zu großen Unbekannten. Überhaupt – Grammatik; Und das mir, der ich mir schon in der Schule keine Grammatikregeln merken konnte und musste. Grammatik in der deutschen Sprache – das war etwas, das man schon von alleine hörte. Und nun kunjugiere ich italienische, unregelmäßige Verben. Allein schon bis ich diesen Satz übersetzen konnte! Am Schlimmsten: essere: io sono, tu sei, lui/lei/lei è, noi siamo, voi siete, loro sono.
Ich bin, du bist… eigentlich im Deutschen genauso schwer, aber eben seit frühester Kindheit bekannt.
Um die Sprache in den Kopf zu bekommen lasse ich mir so allerlei einfallen. So habe ich mir die Interaktive Sprachreise von Digital Publishing besorgt, da es mit dieser Software möglich ist, die Vokabeln als „Audiotrainer“ unterwegs zu hören. Doch nur Vokabeln alleine genügen nicht. Im Verlaufe eines Italienischabends muss ich mich immer wieder direkt in die Sprache hineindenken, italienisch hören und denken und am Ende der Doppelstunde geht einem diese Sprache dann doch recht flott von den Lippen. Leider – im Verlauf einer Alltagswoche entwickelt sich das wieder zurück und zur nächsten Stunde beginnt das Hineinfinden in die Sprache von Neuem.
Um dem Abzuhelfen, bestellte ich nun eine weitere Hilfe: Die earworms Italienisch von Langenscheidt. Nun kann ich im Wechsel die Dialoge und meine Vokabeln hören. Heute kam die CD per Post an. Durch die angenehme Hintergrundmusik und die Wiederholungen bleibt einem der Klang im Ohr. Mal sehen, wie sich das auf die nächste Stunde auswirkt.
Auf jeden Fall aber werden wir nächsten Dienstag wieder freiwillig „Nachsitzen“ bei Pizza è vino rosso oder birra scuro in der Pizzeria Girasole bei Pierro an der Ecke…

Dez 242010
 

Der Weihnachtsmarkt in Dresden war sehr stimmungsvoll, vor allem auch weil der Schnee fast unablässig vom Himmel fiel.
Nun sind derartige Märkte, auch wenn sie „Striezelmarkt“ heissen, nicht unbedingt mein Ding. Trotzdem war es interessant, regionale Unterschiede im Angebot zu bemerken. Besonders die Holzsachen aus dem Erzgebirge erinnerten mich an meine Kindheit. Eine Nachbarin hatte jedes Jahr Ihre Weihnachtspyramide stehen .Fotograf: Sabine Tilgner, Tilgner Pyramiden
Fotograf: Sabine Tilgner, Tilgner Pyramiden

und der Holznussknacker gefiel mir so gut, dass ich unbedingt selbst einen wollte. Prompt verlor der dann jedoch sein Gebiss beim Versuch damit wirklich Nüsse zu knacken. Ich hatte dem hölzernen Männchen mit den kräftigen Kiefern wohl doch etwas zuviel zugemutet.

Dann fiel mein Blick in einem der Stände auf einen Gegenstand, den ich fast schon vergessen hatte:

Mein „Opi“ hatte in der kleinen Wohnung, welche die Eltern meiner Mutter bewohnten, ein Zimmerchen, das er sein „Büro“ nannte. Früher war es mal Kinderzimmer und als die Kinder groß geworden und ausgezogen waren wurde es das „Opi-Zimmer“ in dem wir Enkel manchmal schlafen durften, wenn wir zu Besuch waren.
Dort gab es eine Regalwand mit Büchern und einen kleinen Schrank mit einer Vitrine, in der Opi’s Schätze aufbewahrt wurden.
Neben verschiedenen Erinnerungsstücken und kuriosen Sammlerstücken (ich erinnere mich noch an die seltsame, mechanische „Pfeifmaschine“) stand dort auch eine kleine Giraffe auf einem kleinen runden Holzsockel. Drückte man diesen Sockel ein, fiel die Giraffe um. Durch genau dosiertes Drücken konnen geschickte Finger jedoch erreichen, dass die Giraffe Verbeugungen ausführte, nur in den Vorderbeinen einknickte oder mit dem Kopf wackelte.

Genau so eine Giraffe fiel mir an dem Striezelmarktstand in die Finger. Sie sieht nun von meinem Computer auf mich herab und erinnert mich an Opi, der schon so lange nicht mehr unter uns ist.