Feb 012015
 

Vor einiger Zeit war uns nach Fernsehen und – wie so üblich kam in allen Programmen nichts Vernünftiges. Wir sind dann bei so einer Kochsendung gelandet; Der Koch war Frank Rosin und das Rezept stammt aus einem italienischen Restaurant, das er aufmöbeln sollte: Neapolitanische Rouladen.
Da soll einer sagen, dass Fernsehen nicht bildet. Das Rezept hat mir so gefallen, dass ich es mir im Internet gesucht habe und es auf meine Arte nachgekocht habe.
Ich kann nun mal nicht stur nach Rezept kochen, ich lasse mich von Rezepten höchstens inspirieren. Deshalb hier die rebellische Variante, die ich heute gekocht habe.

Involtini_IMG_6140Da sich bei uns nie so richtig sagen lässt, wieviele Personen am Sonntag da sind, habe ich 9 große Rindsrouladen gekauft und für die Füllung 200g geriebenen Gran Padano, 200g geriebenen Mozzarella, einen Bund Petersil und 1 Bund Schnittlauch, 2 Knoblauchzehen, 100g Pinienkerne, die machen das Rezept so besonders, und 200g Rosinen.
Die Zutaten für die Füllung, die Kräuter und den Knoblauch fein gehackt, habe ich in einer Schüssel gemischt damit ich sie beim Rollen der Rouladen schnell zur Hand habe.

Die Rouladen habe ich geteilt – die waren mir zu groß. Involtini klingt irgendwie nach etwas Kleinem finde ich… Zum Belegen habe ich ausserdem noch 300g luftgetrockneten Landschinken gekauft.
Die Rouladen habe ich auf eines Seite gesalzt und gepfeffert, dann mit einer Scheibe Landschinken belegt und die Füllung drauf vertielt. Kleine Röllchen gewickelt, dabei etwas geschimpft, weil die Rosinen und Pinienkerne nicht drinbleiben wollten und dann mit einem Zahnstocher fixiert.

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Für die Soße wollte ich etwas mehr Gemüse, als nur Tomaten haben, im Kühlschrank hatte ich noch ein Stück Sellerie, 2 Karotten und eine halbe Stange Lauch, welche kleingeschnitten in einer Schüssel landeten. Involtini_IMG_6142
Dazu eine Handvoll Steinpilze aus der Tiefkühltruhe, eine Zwiebel und 3 frische entkernte Tomaten. Eigentlich sollten die Tomaten ja noch gehäutet werden, ich spare mir das immer und schneide sie stattdessen extra klein, dann findet man hinterher die Haut auch nicht mehr.
In der Zwischenzeit habe ich einen Nudelteig aus 5 Eiern, Mehl und Gries hergestellt und zum Ruhen auf die Seite gelegt.

Involtini_IMG_6143Nun kamen die Rouladen in einen größen flachen Topf und durften mit Olivenöl schnell von allen Seiten anbraten. Weil es so viele Röllchen geworden sind, habe ich das auf zweimal erledigt, hinterher die Rouladen wieder in den Topf geschichtet und – darauf freue ich mich immer besonders – alles mit ca. 200ml Weinbrand begossen und flambiert. Ich habe den Weinbrand in zwei Portionen dazugeschüttet, sonst ist mir die Flamme zu hoch.Involtini_IMG_6154

Nachdem der Alkohol schön abgebrannt war, kippte ich die gesammelten Gemüsewürfel darauf, stellte die Hitze auf die Hälfte herunter und lies das Gemüse schön saften. Zur Ergänzung habe ich dann doch noch 2 Dosen gehackte Tomaten dazu gegeben, denn ich koche zwar gerne mit frischen Tomaten, habe aber wenig Lust, kiloweise Tomaten zu schneiden, zumal der Unterschied eigentlich nicht zu schmecken ist.

Involtini_IMG_6158Daraufhin durfte das Ganze auf der kleinsten Stufe ca. 1,5 Stunden vor sich hin köcheln.

In der Zwischenzeit habe ich die Nudelmaschine aufgebaut und die Tagliatelle hergestellt. Kurz vor dem Kochen wandern dann noch eine Handvoll frische Basilikumblätter auf die Soße und das Essen kommt mit den Nudeln auf den Tisch.

Zum Schluss meine heutge Variante als Liste.

Für die Involtini:
9 Rindsrouladen
300g luftgetrockneten Schinken
200g Parmesan
200g geriebenen Mozzarella
100g Pinienkerne
200g Rosinen
1Bund Schnittlauch
1Bund PetersilieInvoltini_IMG_6162
1Bund Basilikum
2 Knoblauchzehen
2 Karotten
ca. 1/4 Sellerieknolle
1/2 Lauchstange
1 Zwiebel
3 Tomaten
2 Dosen gehackte Tomaten
200ml Weinbrand

Für die Nudeln:
5 Eier
400g Mehl
100g Hartweizengries
ca. 1 Teelöffel Salz.

Buon Appetito

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Jan 262011
 

Seit Oktober letzten Jahres mache ich einen VHS-Italienischkurs. Mittlerweile habe ich mich sogar schon für den zweiten Teil eingeschrieben, der bis Juli läuft. Ich mag einfach die italienische Sprache, den Klang, die Leichtigkeit aber auch die „gravitas“ der Italiener. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass wir Augsburger allesamt fußkranke Römer als Vorfahren haben, die den Rückweg nach Rom nicht mehr geschafft haben. 😉
Jeden Dienstag abend besuche ich also den Unterricht, mit mehr oder weniger guten Gefühlen. Die Situation erinnert anfangs ein Wenig an meine Schulzeit: Wieder einmal nicht soviel gelernt, wie ich eigentlich wollte – wieder einmal die Hausaufgabe vergessen… Doch sehr schnell verfliegen die unangenehmen Gefühle und ich tauche wieder ein in die Sprache. Hinterher sind natürlich die Vorsätze groß: „Dieses Mal werde ich jeden Tag meine Vokabeln üben, dieses Mal werde ich noch öfter die elektronischen Medien, die ich extra dafür angeschafft habe nutzen usw.“
Heute habe ich mir beim morgendlichen Spaziergang mit Hund im frisch verschneiten Wald etwas Neues ausgedacht:
Mindestens einmal in der Wochen möchte ich meine Anfängerkenntnisse nutzen und einen (kleinen) italienischen Blogbeitrag schreiben. Mal sehen, wie weit ich das durchhalte.

Jan 132011
 

Seit einem halben Jahr ca. habe ich fast jede Woche ein Date mit einer hübschen jungen Italienerin. Elisa heisst sie, und sie ist Italienischlehrerin bei der VHS.
Nach langen und vielen guten Vorsätzen habe ich mich letzten Sommer zu einem Italienisch Grundkurs angemeldet. Allerdings ist es sehr schwer im Alltag zusätzlich eine neue Sprache zu erlernen, auch wenn sie mir so gut gefällt wie die italienische Sprache. Manche Vokabeln sind schon aus den vielen Urlauben im Gedächtnis geblieben, jedoch mit Grammatik- und Ausspracheregeln werden sie wieder zu großen Unbekannten. Überhaupt – Grammatik; Und das mir, der ich mir schon in der Schule keine Grammatikregeln merken konnte und musste. Grammatik in der deutschen Sprache – das war etwas, das man schon von alleine hörte. Und nun kunjugiere ich italienische, unregelmäßige Verben. Allein schon bis ich diesen Satz übersetzen konnte! Am Schlimmsten: essere: io sono, tu sei, lui/lei/lei è, noi siamo, voi siete, loro sono.
Ich bin, du bist… eigentlich im Deutschen genauso schwer, aber eben seit frühester Kindheit bekannt.
Um die Sprache in den Kopf zu bekommen lasse ich mir so allerlei einfallen. So habe ich mir die Interaktive Sprachreise von Digital Publishing besorgt, da es mit dieser Software möglich ist, die Vokabeln als „Audiotrainer“ unterwegs zu hören. Doch nur Vokabeln alleine genügen nicht. Im Verlaufe eines Italienischabends muss ich mich immer wieder direkt in die Sprache hineindenken, italienisch hören und denken und am Ende der Doppelstunde geht einem diese Sprache dann doch recht flott von den Lippen. Leider – im Verlauf einer Alltagswoche entwickelt sich das wieder zurück und zur nächsten Stunde beginnt das Hineinfinden in die Sprache von Neuem.
Um dem Abzuhelfen, bestellte ich nun eine weitere Hilfe: Die earworms Italienisch von Langenscheidt. Nun kann ich im Wechsel die Dialoge und meine Vokabeln hören. Heute kam die CD per Post an. Durch die angenehme Hintergrundmusik und die Wiederholungen bleibt einem der Klang im Ohr. Mal sehen, wie sich das auf die nächste Stunde auswirkt.
Auf jeden Fall aber werden wir nächsten Dienstag wieder freiwillig „Nachsitzen“ bei Pizza è vino rosso oder birra scuro in der Pizzeria Girasole bei Pierro an der Ecke…