Jan 142014
 

In den letzten Tagen habe ich meine Versuche, die Negative anständig in den PC zu bringen fortgesetzt. Leider hat mein alter Epson V100 nur eine Kleinbild – Durchlichteinheit, obwohl er doch erstaunlicherweise im Vergleich mit dem neueren Multifunktionsgerät Pixma MX870 wesentlich bessere Auflösungen scannen kann. Was tun? Ich habe dann mit verschiedenen Varianten gespielt.
Scannen mit Handy als Hintergrundbeleuchtung – Problem ist, dass das Handydisplay irgendwie nicht richtig sauber zu kriegen ist.

Agfa Box_Agfabox_1_001_0001-Bearbeitet

Scannen mit Tablet als Hintergrundbeleuchtung – dito. Auch der Tabletscreen ist nicht sauber zu kriegen, wenn ich ehrlich bin, sieht der trotz vorherigem Putzversuch noch schlimmer aus, als das Handy! Ausserdem reagiert der blöde Touchscreen natürlich auf jede Berührung beim platzieren auf dem Scanner.

Agfa Box_Agfabox_1_001_0001

Agfa Box_IMG_0400Mein nächster Versuch war ein Bastelprojekt. Ich klebte eine Pappschachtel mit weissem Druckerpapier aus, schnitt vorn ein Fenster in der Größe der Negative aus und hinterlegte es ebenfalls mit weissem Papier. Als Lichtquelle fungierte meine kleine, fokussierbare Taschenlampe. Das sah dann so aus
An gefällt mir das Ergebnis ganz gut, Ein Problem ist jedoch die Befestigung der Negative und dass die Struktur des Papiers durchscheint. Hier müsste ich eventuell mit anderen Materialien arbeiten, ev. weisses Plexiglas und eine klare Glasscheibe zu Fixierung. Das würde dann schon wieder einigen Aufwand bedeuten. Das Geld könnte ich auch in einen gebrauchten Scanner stecken. Der Epson Perfection 3200 PHOTO ist so ein Kandidat. Gleiche Auflösung wie mein V100, hat aber eine Durchlichteinheit, die auch Mittelformat tauglich ist. Manchmal ist das Gerät für knapp 50€ zu haben. Trotzdem fand ich das Ergebnis besser, als die Bildschirm-Varianten.

scan2_IMG_0399

Dann kam ich auf die Idee, das Negativ auf meinem Epson abschnittweise zu scannen und die Einzelbilder zu stitchen. Das erste Ergebnis ist überraschend! Der Scanvorgang für 1 Negativ ist zwar sehr zeitraubend (ca. 45 Minuten) aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Leider hat der Scanner die Teilbilder selbsttätig optimiert, hier muss ich noch die Optionen zum Abschalten finden. Gestitcht habe ich mit dem kostenlosen Image Composite Editor von Microsoft, der diese Aufgabe in meinen Augen hervorragend löst. Das Produkt kommt dann dann mit einer gigantischen Auflösung von 11191×7806 Pixeln auf die Platte.

bearbeitet_komplett

Jan 132014
 

Am Bismarkturm_IMG_0352Am Sonntag hatte ich gleich zwei Premieren:
Die ersten Bilder mit der Box fotografiert und das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Negativfilm eigenhändig entwickelt! Wie oft hatte ich mir das als Kind und Jugendlicher gewünscht, um die teuere Negativentwicklung zu sparen und mein Taschengeld zu schonen, aber ich scheute den Umgang mit den Chemikalien, die damals auch noch viel schwerer zu beschaffen waren als heute, in Zeiten des Internet Einkaufs. Ein paar Mausklicks bei Fotoimpex und die Bestellung war auf dem Weg zu mir. Ok, ich hatte vorher schon einiges recherchiert um soweit zu kommen…

Eigentlich war der Entwicklungsvorgang dann ganz einfach. es gibt ja zahlreiche Anleitungen – auch per Youtube zu dem Thema. Ich habe mich weitgehend an die Beschreibung im Spuer-sinn Blog gehalten.
2014-01-12 21.05.10-1
Aber zuerst noch einmal meine Ausrüstung:
1 Stück | Paterson: Filmentwicklungstank 2x35mm + 2 Spiralen
1 Stück | Thermometer S/W, klein, quecksilberfrei
1 Stück | ADOLUX: APH 09 (1+50), 500ml Schärfesteigernder Ausgleichsentwickler
1 Stück | ADOLUX: ADOSTAB Netzmittel mit Bildstabilisator 1000 ml
1 Stück | ADOFIX liquid Expressfixierer hohe Konz. 500 ml
3 Stück | Fomapan: 100 Rollfilm 120 | zu je 2,98 EUR

Vergessen hatte ich einen Wechselsack und habe dann meinen Film nach reichlicher Überlegung abends, als es dunkel war in einem Kellerraum mit abgeklebtem Fenster eingespult. Dieser Vorgang war überhaupt der kritischste der ganzen Aktion, hatte ich doch voher tunlichst vermieden, einen belichteten Film aus der Kassete zu nehmen und einen Mittelformat-Film hatte ich noch nie in der Hand.
Nach Lektüre verschiedener Youtube-Filme wagte ich es und es ist erstaunlich glatt gegangen.

Für den Rest habe ich dann die Küche mit Beschlag belegt. Entwickler nach Anleitung im Verhältnis 1:50 anrühren und in der benötigten Menge bereitstellen – das Mischungsverhältnis stand auf der Flasche. Ebenfalls vorbereitet habe ich mir den Fixierer und das (eventuell überflüssige) Netzmittel und in Glasflaschen bereitgestellt.
Als Stoppuhr habe ich das Handy verwendet und dann 7 Minuten (+ Reaktionszeit zum umfüllen) entwickelt. Gewässet, 5 Minuten fixiert, wieder ausgiebig gewässert und dann mit dem Netzmittel gespült. Dann kam der große Moment und der Film kam aus der Dose. Tatsächlich! Es waren deutlich Bilder zu erkennen! Fast konnte ich es nicht erwarten, bis der Streifen getrocknet und nicht mehr klebrig war. Nach einer guten Stunde, spät abends eilte ich zum PC und packte meinen Durchlichtscanner aus. Dann kam der nächste Schock! Der Leuchtstreifen des Scanners war für Mittelformat viel zu klein. Was tun? Da ich unbedingt nun Ergebnisse sehen wollte, nahm ich dann das Handy, stellte einen weissen Hintergrund ein und legte es samt Negativ auf den Scanner. Seitdem weiss ich, wie verschmiert und verkratzt die Schutzfolie meines Handys bereits ist. Trotzdem scannte ich den gesamten Film auf diese Weise und importierte die Scans in Lightroom.

Mit Abstrichen beim Scan bin ich mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden.

[nggallery id=18]

Jan 112014
 

Vor einiger Zeit überkam mich nach einem Fotostammtisch wieder die Neugier, die Lust, etwas Verrücktes zu tun und so landete ich ein weiteres mal bei der elektronischen Wunderkiste Ebay.
Beim Stöbern in der Rubrik Analoge Fotografie bemerkte ich einige skurrile Apparate, genannt AGFA Box und aus Jux und Dollerei bot ich bei einem, der uralt aussehenden Geräte mit.Agfa Box_IMG_0334
Ich staunte nicht schlecht, als ich kurze Zeit später die Mail bekam, dass ich für eteas weniger als 10 Euro eine AGFA Box ersteigert hatte. Noch eine Woche später war daas Schätzchen bei mir auf dem Tisch und ich rätselte erst einmal, wie denn die geheimnisvolle Tasch zu öffnen wäre, Schlüssel war namlich keiner dabei. Es dauerte relativ lange, bis mir die Idee kam, den Ring nach unten zu schieben, wodurch sich der Veschluss öffnet.
Staunend hielt ich den schwarzen Kasten in der Hand und erwartete fast, vorne statt einer Linse ein winziges Loch vorzufinden, aber ganz so alt war das Gerät dann doch nicht.
Dann kam die Weihnachtszeit und die Box wanderte in den Schrank für spätere Versuche.Agfa Box_IMG_0335
Im neuen Jahr kam ich erst wieder dazu mir das geheimnisvolle Kästchen näher vorzunehmen. Bei Wikipedia lernte ich erst einmal Hintergründe über den altetümlichen Zauberkasten.
Die Box wurde von AGFA zwischen 1930 und 1957 produziert und verwendet das Negativformat 6x9mm. Dem Äusseren nach ordne ich mein Exemplar der sogenannten „Preisbox“ zu, einem Werbeexemplar, das in der Zeit von Juni bis Oktober 1932 in hoher Auflage von fast 1 Million verkauft wurde. Das war möglich, weil AGFA als Marketinggag die, normalerweise erst ab 10 Reichsmark erhältliche Box 44 für 4 Markstücke verkaufte, wenn diese Markstücke die Kennbuchstaben der Prägeanstalten A G F A trugen. Dieser geniale Schachzug brachte zwar bei den Geräten keinen Gewinn, spielte aber in den kommenden Jahren einen unheimlichen Gewinn mit den dazugehörigen Rollfilmen ein, den so ein Film bot gerade einmal 8 Bilder. Ein Schachzug, den später anscheinend einige Hersteller von Tintenstrahldruckern neu für sich entdeckten…
Die einfache Mechanik meiner Box funktionierte noch einwandfrei, was mich neugierig machte, ob es denn möglich wäre, heute noch mit dem, immerhin 82 Jahre alten Gerät Bilder zu machen. Ich staunte nicht schlecht, als ich erst eine Anleitung zum Filmwechsel bei Youtube und später auch noch bei Amazon Filme dazu fand, das 120er Format ist nämlich immer noch gut verfügbar.
So wuchs mein Entschluss, eigene Experimente mit der Box, sozusagen als Gegenpol zu digitalen Hightech anzustellen. Vorher musste ich aber noch die Bedienung des Mechanismus, so einfach er auch aufgebaut war entschlüsseln. Hier war eine gescanntze Ortiginal-Bedienungsanleitung die ich im Netz fand sehr hilfreich.
Hier die Verlinkung zu Youtube
Bei der Firma Fotoimpex erstand ich einige Schwarzweiss-Filme und, weil mich das schon immer interessierte, auch die notwendige Ausrüstung zum Entwickeln der Negativfilme. Anschließend plane ich die Negative zu scannen und digital weiter zu verarbeiten.
Heute habe ich dann den ersten Film nach der Youtube-Anleitung eingelegt und wollte zu meiner ersten Box-Fototour aufbrechen.

Agfa Box_IMG_0336Agfa Box_IMG_0340Agfa Box_IMG_0341

Leider machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Ohne dass ich es bemerkt hatte, waren Wolken aufgezogen und es hatte zu regnen begonnen. Schlechte Karten, für eine Kamera, die erstens nur eine feste Blende und zweitens ein Gehäuse aus Pappe hat. Ich werde wohl doch noch länger auf die ersten Bilder warten müssen.

Sep 302013
 

Ich repariere gerne kaputte Sachen, vorausgesetzt da steckt kein Druck dahinter. Wenn die Geschirrspülmaschine streikt, die Kaffemaschine den Geist aufgegeben hat oder die Waschfee im Keller nicht mehr abpumpt, dann gehören diese Dinge weniger zu den Reparaturen, die ich aus Spaß ausführe.

Kürzlich habe ich mir bei Ebay eine digitale Spiegelreflexkamera von Canon 20D ersteigert, die als Defekt mit der Fehlermeldung „Error99“ angeboten wurde. Für etwas über 40Euro bekam ich den Zuschlag für ein ehemaliges Topmodel der zweistelligen Semi-Profi-Serie.

Der Error99 ist ein besonderer Fehlercode, der viele Ursachen haben kann und eigentlich nur soviel aussagt wie „irgendwas stimmt nicht“. Zahllose Foren-Beiträge und Internetseiten befassen sich mit diesem Thema.

Mit Spannung erwartete ich deshalb die Lieferung.

Ich war etwas erleichtert, als ich sporadisch einmal auslösen konnte und auch der Bildschirm sich zeigte. Es war also kein defekter Verschluss, der sich oft hinter diesem Fehler versteckt und auch die Auslösetaste schien in Ordnung zu sein. Der Prozessor sollte auch funktionieren, denn ohne diesen hätte ich wohl keine Bildschirmanzeige erhalten. Eine CF-Karte lies sich problemlos einlegen und der Kartenslot hatte keinerlei Defekte auch die kleine Datenhaltebatterie brachte nach dem Austausch keine Besserung. Nachdem ich dann noch die Kontakte zum Objektiv gereinigt und ein garantiert funktionierendes Objektiv aufgesetzt hatte waren alle bekannten und geläufigen Ursachen abgearbeitet.

20d_IMG_8690

Ich entschloss mich dazu, die Kamera zu öffnen und nach der Fehlerursache zu suchen. Nach dem Lösen der Schrauben auf der Rückseite (eine ist hinter dem Griffgummi versteckt, den man dazu abziehen muss) konnte ich den Deckel abnehmen und erhielt schnell einen Eindruck davon, was mit der Kamera passiert sein könnte.
Der hintere Gehäusedeckel zeigte deutliche Korrosionsschäden, entweder durch Kondenswasser oder durch einen andersartigen Wasserschaden.

Da ich die Kamera schon einmal auslösen konnte, hatte ich Hoffnung, dass nicht all zu viele Bauteile betroffen sein würden. Ich löste die Schrauben und Flachbandkabel der Platine direkt unter der korridierten Stelle. Die Rückseite war mit einem Blechdeckel geschützt, den ich ablöten konnte. Darunter zeigte sich die vermutliche Fehlerursachen. Korrosion an den Anschlüssen des Chips und in den Gehäusen einiger Flachbandkabelanschlüsse. Ein Reinigungsversuch mit demineralisiertem Wasser und Isoprpylalkohol schuf jedoch keine Abhilfe, deshalb suchte ich im Internet nach einem geeigneten Ersatz.

20d_IMG_868920d_IMG_8688

Laut Beschriftung benötigte ich das PCB C-Board CG2-1290-000 000. Eine Anfrage bei der Herbert Geissler GmbH, die mir schon Ersatzteile für Objektive geliefert hatte, erbrachte, dass die Platine von Canon nicht mehr lieferbar wäre, also blieb wieder einmal Ebay als Quelle. Bei einer Firma aus Kanada wurde ich fündig, welche das C-Board für 45Dollar, ca. 35Euro zu mir lieferte.

Mit Spannung erwartete ich die Lieferung, welche sich immerhin 14 Tage Zeit lies.

Der Einbau des Bords war dann schnell erledigt, man benötigt etwas Fingerspitzengefühl um alle Flachbandkabel wieder anzubringen, der richtige Platz dafür ergibt sich aus Länge und Lage der Kabel von selbst. Die kleinen Klapdeckel der Flachbankabelsteckplätze sind hier besonders empfindlich und können sehr leicht brechen. Da ich diese Erfahrung jedoch schon an anderer Stelle machen musste, gelang es mir diesmal alles ohne größere Probleme wieder zu befestigen.

Schnell noch die Rückwand anstecken, Akku einlegen und – die Canon machte es spannend. Der Akku war entladen und musste erst neu geladen werden, da ich nur einen davon habe.
[singlepic id=274 w=320 h=240 float=right]
Am nächsten Morgen dann der spannende Moment. Objektiv aufsetzen, Akku einlegen einschalten und: „Klick“ machte die Kamera und ich hatte ein weiteres sinnloses Bild meines Schreibtischchaos geschossen! Es ist jedesmal wieder ein erhebendes Gefühl, so ein Gerät, das andere wohl in die Tonne entsorgt hätten wieder zum Leben zu erwecken!
Als nächstes „Opfer“ für ein Testbild musste die Bürokatze Schoko herhalten.

Die Kamera, die im Jahr 2004 auf den Markt kam, also fast 10 Jahre alt ist lieftert immer noch brilliante Bilder und kann sich durchaus mit den modernen Vertretern der Gattung messen, wenn man mal davon absieht, dass das Display winzig ist und ihr zum derzeitigen Canon-Standard 10 Megapixel fehlen. Aber mal ehrlich: Wer druckt schon seine Bilder immer als Fototapete aus? Für ein Fotobuch, eine Diashow, ein normales Bild oder auch ein Poster sind die 8 Megapixel der Canon 20D allemal ausreichend.

20d_IMG_0519

Sep 052013
 

Vor einiger Zeit habe ich in einem Forum Aufnahmen gesehen, die mich faszinierten. Zeitrafferaufnahmen, wie man sie von einigen Natursendungen kennt, jedoch in einer atemberaubenden Perfektion und Brillianz. Als alter Super8-Filmer hatte ich mir bisher nie größere Gedanken darüber gemacht; An meiner Kamera hatte ich einen Schalter, der den Film bis auf 3Bilder / Sekunde bremste und fertig war der Zeitraffer.
Heutzutage wird so etwas jedoch sehr viel anders hergestellt. Digitale Kameras und digitale Nachbearbeitung machen Effekte möglich, die einen manchmal schwindeln lassen.

Wie wird nun so eine Timelapse Aufnahme hergestellt?

Vereinfacht gesagt bringt man seine Kamera dazu, alle paar Sekunden ein Bild zu schießen. Diese Bilder werden dann als Diashow mit einer Geschwindigkeit von 15 – 30 Bilder pro Sekunde abgespielt und damit hat man seinen ersten Zeitraffer-Video erstellt.

In der Praxis stellen sich dann doch einige Schwierigkeiten heraus: So hat meine Canon 650D gar keine Einstellung um sogenannte Intervallaufnahmen zu machen. Standardmäßig wird hier entweder der PC und das mitgelieferte EOS-Utility eingesetzt oder aber man rüstet sich mit einem der angebotenen Fernauslöser aus, die diese Funktion ebenfalls beinhalten. (Hier schiele ich etwas neidisch zu Nikon, die diese Funktion integriert haben.
Aber es geht noch einfacher. Für Canon-Kameras existiert eine Firmware-Erweiterung Magic Lantern die den Funktionsumfang von Canon-Kameras erweitern kann – unter anderem um eben diese Funktion Intervallaufnahme. Glücklicherweise gibt es schon erste Alpha-Versionen für die 650D und so habe ich mir diese auf die Kamera geholt.
Dann wird natürlich ein möglichst stabiles Stativ benötigt und viel Zeit.

Für meinen Zeitraffer-Video habe ich die Bilder mit 24 fps (Frames per sekunde) abgespielt, was bedeutet, dass ich für 1 Sekunde Video 24 Aufnahmen machen muss. Als alte Filmerregel hatte ich noch im Kopf, dass eine Szene minimal 3 Sekunden dauern sollte, das heisst für eine kurze Szene brauche ich 3 x 24 Bilder also 72Bilder. Da 3 Sekunden Szenen jedoch auch noch sehr kurz sind, plane ich einmal eine 10 Sekunden Szene, 240 Bilder also. Nun entsteht der Zeitraffer Effekt aber auch dadurche, dass zwischen den einzelnen Aufnahmen einige Sekunden vergehen sollen, was dann bedeutet, bei meiner ersten Testeinstellung 240 x 5 Sekunden = 1200 Sekunden oder um es griffiger auszudrücken: Für die 10Sekunden Szene knipst die Kamera 20Minuten lang vor sich hin.
Es empfiehlt sich deshalb auch noch ein Campingstuhl und ein gutes Buch mit zu nehmen.

Mit diesen Bildern geht es dann zurück an den heimischen PC zur Bearbeitung. Ich arbeite mit Lightroom und mein derzeitiger Workflow ist auf dieses Tool ausgerichtet. Die Bilder einer Szene werden nun in Lightroom in einen eigenen Ordner importiert. Dann suche ich mir ein repräsentatives Foto und bearbeite dies nach meinem Geschmack.
Anschließend wechsle ich zurück in das Bibliotheksmodul, markiere mit Strg & a alle Bilder im Ordner, rufe mit der linken Maustaste das Kontextmenue auf und wähle Einstellungen synchronisieren aus. Im nachfoldenden Dialog selektiere ich die Entwicklungseinstellungen, die ich in meinem Referenzbild vorher verändert habe und übertrage diese auf die gesamte Bilderserie.

Nun sind die Bilder vorbereitet und ich wechsle in das Diashow-Modul. Hier tritt nun ein Problem auf, denn Lightroom lässt normalerweise keine Dialänge < 0,1Sekunden zu. Das würde bedeuten, die höchstmögliche Framerate wäre 10 fps was leider sehr unschöne Ruckler ergibt. Hier kommt der erste Trick ins Spiel, denn diese Begrenzung lässt sich durche eine Einstellungsdatei, im Prinzip eine gespeicherte benutzerbezogene Voreinstellung umgehen. Ich habe solche Einstellungsdateien bei gwegener.de gefunden, eine hervorragende Seite wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigen will.
Mit diesen Vorlagen lassen sich Diashows mit bis zu 30fps erzeugen und als HD-Videos exportieren.

Mit diesen minimalen Voraussetzungen habe ich nun zu testen begonnen und ermutigende Ergebnisse herausbekommen. Zugegeben, noch lange nicht die Qualität meiner Vorbilder aber immerhin ein erster Schritt.