Aug 092011
 

Nachdem ich gestern beim Zündkerzentausch die Ursache für das unruhige Laufverhalten meiner BMW gefunden hatte, lockte die K100 vor dem Haus wieder. Gut, der Wetterbericht verhiess nichts Gutes für heute, aber momentan schien die Sonne, es waren Ferien und der Frühstückstisch wartete. Nach dem Zünkerzentausch hatte ich den Motorlauf nur im Stand überprüft, also höchste Zeit für die Testfahrt, die gestern nachmittags wegen Sturm ausfallen musste.

Als kleines Ferienschmankerl wollte ich bei Hanna’s Lieblingsbäcker und nicht bei unserer „Hausbäckerei“ Brehm einkaufen. Die Strassen waren frei und viel zu schnell der Laden erreicht.
Auf dem Rückweg kam mir der Gedanke: „Nur einen kleinen Umweg über Göggingen, Hanna schläft sicher noch“. Dunkle Wolken und blaue Flecke wechselten sich mit kurzen Sonnenabschnitten ab, es waren kaum Autos’s auf der Straße, deshalb nahm ich in Göggingen noch schnell die Wellenburger Allee unter die Räder. Leider war die Durchfahrt durch den Wald nach Bergheim noch gesperrt, deshalb musste ich umkehren. Mit einem Schlenker über Radegundis und Leitershofen kam ich wieder an den Anfang der Wellenburger Allee und die Abzweigung nach Bergheim. Vorbei an Neubergheim durch den Ort im Halbschlaf ging es wieder über die Felder nach Inningen. Am Alpenrand drängten sich dunkle Wolken.
Mit dem Gedanken an die schöne „Südkurve“ bog ich Richtung Augsburg ab und erreichte über Göggingen, vorbei an der SGL-Arena wieder meinen Ausgangspunkt.



Apr 182011
 

Lange hat es dieses Jahr gedauert, bis die erste größere Ausfahrt anstand. Man kann es fast schon Tradition nennen, dass mich diese Fahrt nun schon seit einigen Jahren regelmäßig in’s Schrobenhausener Spargelland führt, wo ich in Peutenhausen den ersten Spargel hole.

Dieses Jahr fehlte mir zuerst irgendwie die Lust dazu, aber der Auftrag stand und die Sonne schien vom Himmel. Die Temperaturen waren auch nicht zu kalt und so zog ich, nach längerem Zögern dann doch Ledersachen an und startete die BMW zu meinem persönlichen Saisonstart.
Schon auf der Haunstetter Straße begegnete ich weiteren Bikern, die mich in Ihren bunten Monturen und schicken Maschinen, der Hinterreifen gut doppelt so dick waren wie meine Schlappen wohl ziemlich alt aussehen liessen.
Eigentlich ist die Strecke ja ideal für eine erste größere Fahrt, nach langer Winterpause. Über die Schleifenstraße und Friedberg geht es auf die B300 und immer Richtung Norden. Bald schon blieb die Westernstadt bei Dasing hinter mir und ich passierte Aichach.
Überall auf den Spargelfeldern wurde gearbeitet – die Saison scheint für die Spargelbauern gut zu starten. Die blauweissen Häuschen der Firma Lohner am Straßenrand lies ich links liegen – deren, mittels Fußbodenheizung vorgetriebener Spargel war mir zu teuer und auch zu geschmacklos. Kurz vor der Abfahrt Schrobenhausen liegt das Dörfchen Peutenhausen. Dort holen wir nun schon seit Jahren beim Spargelhof Karl unseren Spargel. Mein „Geheimtipp“ ist die Klasse IIB, die Stangen sind zwar manchmal etwas krumm, aber dafür bekommt man für 5,50Euro unvergleichlichen frischen Spargel.
Mit 3 Kilos in den Packkoffern machte ich mich auf den Heimweg. Bei Aichach West hatte ich dabei noch ein „unglaubliches Erlebnis.“ Die Tankanzeige meiner BMW bekomme ich sonst nur selten zu sehen, aber diesmal zeigte sie mir unmissverständlich rot und so war ich recht erleichtert, als in der Ferne die Leuchtreklame einer Esso-Tankstelle in Sicht kam.
An der Zapfsäule waren, recht ungewöhnlich bei uns, nur 3 Zapfpistolen, beschriftet mit „Benzin“, „Super“ und „Diesel“.
Ich gönnte meiner K Super und füllte mir für 1,57Euro/Liter den Tank randvoll. An der Kasse fragte ich dann doch interessehalber, was ich denn nun getankt hätte: E5, E10 oder Egarnichts?
Die verwunderte Antwort des Tankwarts war: „Wir haben kein E10“. Fortschritt oder rückständig?

Mit vollem Tank schnurrte die Maschine richtig zufrieden heimwärts und mit auf einmal war das vertraute Gefühl für die Straße und die 280kg Eisen, auf denen mich fast 100PS vorwärtsschoben wieder da.

Zuhause angekommen ging’s dann in die Küche: 3 Kilo Spargel wollten sorgfältig geschält werden, denn nichts finde ich schlimmer als guten Spargel, der noch Reste der Schale trägt.
Fast 2 Stunden später (ich bin nicht der schnellste Schäler) panierte ich eine Riesenplatte Schnitzel und kochte einige Frühkartoffeln dazu. Zusammen mit einem Kräuter-Joghurt Dip und einem Glas Mirakel-Whip für die Kinder landete alles auf dem sonntäglichen Schlemmertisch und gab dem Tag einen geschmackvollen Ausklang.

Apr 142011
 

Schon seit längerem schwärmt mir ein Kollege von seiner Heimat Rumänien vor und die Bilder, die er zeigt machen wirklich Lust, dieses Land einmal unter die Räder zu nehmen.
Damit sich dieser Traum irgendwann einmal erfüllt, beginne ich einfach mal hier im Blog Material für eine mögliche Tour zu sammeln.

Zunächst einmal muss ein Ziel für die Reise her; Das ist einfach, denn das Ziel soll das Haus meines Kollegen in Steierdorf werden.

Schwieriger wird dann schon die Streckenführung.
Ich möchte auf keinen Fall hin und zurück dieselbe Strecke fahren. Beim Blick auf die Karte bietet sich an, den Rückweg über Griechenland und von dort mit einer Fähre anzutreten.
Möglicher Fährhafen wäre Igumenitsa oder Patra. Von dort aus dann, unter Missachtung aller schönen Strecken am italienischen Stiefel oder auf der jugoslavischen Seite nach Venedig und dann über fast schon heimatlich vertraute Straßen zurück nach Deutschland.
Es ergibt sich also folgende, grobe Streckenplanung:
Die Strecke wäre grob 3900Kilometer lang wobei ich fast 1100Kilometer mit der Fähre unterwegs wäre. Bleiben rund 3000 zu fahrende Kilometer, diese Strecke sollte auch für mich, Tourenungeübten zu bewältigen sein, denke hoffe ich. Verteilt auf „Tages-Häppchen“ zu je 500km müsste ich 6 Tage Fahrzeit + 1 Tag Fähre + XTage Aufenthalt bei meinem Kollegen einrechnen. Das wäre meine, bisher größte Motorradtour im Alleingang. Ob ich das schaffe?
Die Tour würde durch folgende Länder führen: Deutschland – Österreich – Ungarn – Rumänien – Bulgarien – Griechenland – Italien.

So, der Grundstein ist gelegt, nun geht es an’s Ausarbeiten der vielen Kleinigkeiten. Der nächste Blogeintrag zu diesem Thema wird deshalb zum Inhalt haben: „Was möchte ich auf dieser Tour alles sehen?“

Ihr dürft mir gerne schon mal Empfehlungen geben 😉

Apr 052011
 

Neulich beim TÜV-Süd:

Nachdem ich es den ganzen Herbst nicht mehr geschafft habe, mir eine neue Plakette zu holen und auch der gestrige Termin buchstäblich in’s Wasser fiel, machte ich mich heute nochmals auf, meine K100 wieder einmal der Behörde zur Überprüfung vorzuführen.
Ich biege ein zum Parkplatz und denke schon „Ach du Sch…ande, alles voll“ Aber ich hatte ja einen Termin…

Die wartenden Fahrzeuge waren denn auch alles Fahrsschulen, die auf Ihren Prüfer lauerten.
Nachdem die Formalitäten (Zahlen) erledigt waren ging ich wieder zu meinem Fahrzeug und spähte gelassen nach der Halle welches Rolltor sich wohl öffnet.
Es öffnete sich aber nur eine kleine Tür und der Prüfer kam mit Helm heraus um gleich die Testfahrt um die Halle zu machen. Auch gut, sagte ich mir und ging zur Prüfungshalle, nachdem ich seine erfolglosen Startversuche mit dem Hinweis „Killschalter“ kommentiert hatte. Unterwegs hörte ich von Ferne meine Reifen quitschen und dachte mir, „ich hoffe, der weiss was er tut“.

Bis ich am Beleuchtungsmessplatz ankam, näherte sich durch das Hallentor auch schon wieder meine Dicke und fuhr langsam vor.

Nanu, staunte ich – ist was mit der Bremse? Warum rollt denn der so langsam vorwärts und starrt so angestrengt nach unten? Der Prüfer stieg ab, bzw wollte absteigen, denn da passierte dem guten Mann das, was wohl jeder K-Fahrer kennt: Vermutlich war der Seitenständer wieder weggeklappt (das Motorrad rollte ja noch leicht) und Prüfer samt Fahrzeug gingen langsam aber stetig unter lautem Aufheulen des Motors zu Boden.

Ich wusste echt nicht ob ich lachen oder weinen sollte, aber dann überwog doch die Komik der Situation. Vor lauter Lachen fiel mir mein nagelneuer Helm aus der Hand, während ich den armen Prüfer vor meiner Monster-K rettete.
Der war so verdattert und verlegen und stammelt immer wieder so etwas wie „…ismirnochniepassiert…“ und ähnliches. Gnädig verzichtete ich darauf, auf Seine Aufforderung hin nach Kratzern in der Verkleidung zu suchen; Wie hätte ich auch die neuen von den – schon vorhandenen unterscheiden sollen?

Ich stellte meine K wieder auf den Ständer und versicherte großmütig, dass mir das auch schon mal passiert wäre, murmelte was von „tiefem Schwerpunkt“ und ähnlichem Blödsinn, den man mal so von sich gibt. Währenddessen hatte die Assistentin des Prüfers schon die Messonde in den Auspuff gehängt. Ganz unbedarft fragte ich nach, ob das denn nun zur Standard-HU gehöre, sonst hätte das noch keiner gemessen. Mit einem hektischen Blick auf die Papiere und das Baujahr begann der Prüfer sich wieder zu entschuldigen und entfernte die böse Sonde schnell wieder. (Die Werte wären auch wirklich besorgniserregend gewesen, wahrscheinlich eine dicke Ladung Öl vom Umkippen)

Der Rest der Prüfung war dann erstaunlich schnell erledigt. Vermutlich war der TÜV Ingenieur darauf aus den, ständig unverschämt grinsenden Kunden rasch von seiner, ebenfalls grinsenden, jungen Assistentin zu trennen. Der erwartete Hinweis auf den Vorderreifen, der demnächst fällig ist und ein großzügiges „Messen Sie mal die Bremsscheibe hinten nach“ und die Marke war geklebt.
Sehr gut gelaunt verliess ich das TÜV-Gelände , vor lauter Lachen verpasste ich die Auffahrt zur B17 und musste dann noch 30 Minuten durch eine schöne Landschaft, über der gerade die Sonne aus den Wolken lugte wieder nach Hause fahren.

Jul 212010
 

Sie hatte alles, was mir bei meiner aktuellen Liebe abging. Die volleren Formen fesselten mich von Anfang an. Ich muss gestehen, ich bin kein Freund des Schlankheitswahns und eine Schönheit ist bei mir erst dann richtig schön, wenn ihre Kurven zur Geltung kommen.

Lässig stand Sie da und stellte Ihre Reize zur Schau. Wie oft hatte ich mir bei meiner Alten einen, etwas fülligeren Vorbau gewünscht, das ebenfalls angenehm gerundete und voluminöse Heck fiel dabei nur noch zusätzlich wohlgefällig in’s Auge.

Und größer war Sie auch. Hatte mich bei meiner bisherigen Liebe die geringere Größe nicht gestört so wurde mir bei diesem Anblick bewusst, dass ich diese Größe bislang vermisst hatte. Es schien, als hätte Sie alle Vorzüge meiner, gedanklich schon fast Ex, kombiniert mit allen Extras, von denen ich bislang nur heimlich geträumt hatte.

Ich konnte nicht anders, als ein Randevouz zu arrangieren.

Gestern war es soweit – unser erstes Treffen. Nachdem wir uns Anfangs nur langsam und versichtig „beschnupperten“ konnte ich schon bald nicht anders, als Sie gierig zu betatschen. Sie schien nicht unwillig, sich das gefallen zu lassen und sperrte sich nicht gegen die Annäherungsversuche und so kam es schon bald zu einem innigen Kontakt.

Willig liess Sie sich führen und machte jede Bewegung mit. Sie schien mir direkt ausgehungert und begierig, sich mit mir einzulassen. Doch jetzt machten sich bei mir die ersten Bedenken breit. War Sie wirklich so willig? Spürte ich nicht schon eine Einengung meiner Bewegungsfreiheit? Meine Beine schienen mir auf einmal in ihrer Freiheit behindert, ich fühlte mich von Ihr regelrecht eingeklemmt. Und wo war die vertraute Handlichkeit? Ihre, vorher bewunderte Größe zog mir nun, im innigen Kontakt, fast den Boden unter den Füßen weg.

Das anfangs so bewunderte Hinterteil erwies sich beim Zupacken mit einem Mal als richtiggehend schwabbelig.

Es kam nicht mehr dazu, dass wir miteinander in innigeren Kontakt fanden. Ich verabschiedete mich einigermaßen anständig und zog schnell von dannen.

Reumütig steuerte ich den heimatlichen Hafen an. Ich hatte erkannt, was ich beinahe achtlos weggeworfen hätte. Jahrelange Vertrautheit, jede Stelle ihres Körpers zu kennen, die Stellen, an denen sich so gerne der Schmutz sammelt, das kleine Fältchen unterhalb des Kopfes, der nicht ganz so gigantische Vorbau, der doch so gut in der Hand lag. Den kleinen Gehfehler würde man mit neuen Schuhen, die wieder ordentlich Profil zeigten auch in den Griff bekommen. Auch für das fehlende Volumen am Hinterteil gibt es mit modernen Zubehörteilen eine Lösung.
Liebevoll seifte ich Sie an diesem Abend ab, polierte sogar den Bürzel und beschloss Ihr morgen auch noch den Auspuff kräftig zu polieren

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